Spiegelau, 23. Mai 2018 (ah) – Das Glashandwerk besitzt in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald eine mehr als 800 Jahre alte Geschichte. Auch wenn es vielerorts durch eine maschinelle Produktion ersetzt wurde, finden sich noch immer entlang der berühmten Glasstraße weltbekannte Betriebe, die in traditioneller Handarbeit dem Glas seine Form geben. Eines dieser Unternehmen ist die Glasmanufaktur von Poschinger, die in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen ihr 450. Jubiläum begeht. Doch auch sonst hat die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald für Freunde des glitzernden Rohstoffs viel zu bieten.
Von der kleinen Glashütte zur weltbekannten Manufaktur: ein Traditionsunternehmen feiert
Sie ist eine der ältesten Glashütten Deutschlands mit der längsten Familientradition der Welt, die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur in Frauenau in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. 1568 erwarb der gelernte Pfleger Joachim Poschinger das Glashüttengut Zadlershütte, wo er Spiegel- und Fensterglas, Brillen- und Hohlglas hergestellte. Heute gilt die Glasmanufaktur Freiherr von Poschinger als Weltmarktführer in ihrem Bereich und als Europas erste Adresse für Sonder- und Spezialanfertigungen, bei der jeder Produktionsschritt von Hand gemacht wird. Die Manufaktur wird in 15. Generation von Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau familiengeführt und feiert in diesem Jahr ihr 450. Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen.
Von gläsernen Straßen und Nächten
Zu den glitzernsten Highlights des Veranstaltungskalenders der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald zählen vor allem zwei Events: Auf dem Glasstraßenfest am 24. Juni 2018, das anlässlich des 450. Geburtstag der Glasmanufaktur Poschinger auf dem Werksgelände der Glashütte stattfindet, verwandelt sich das Firmengelände in Frauenau in eine gläserne Showbühne. Interessierte Besucher können Glaskünstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen oder sich selbst in dem traditionellen Handwerk versuchen. Musik und Bewirtung runden das bunte Rahmenprogramm ab. Nur wenige Wochen später, am 14. August 2018, findet die Zwieseler Glasnacht statt. Unter dem Motto “Glas-Feuer-Licht” wird die Innenstadt an diesem Abend bis weit nach Mitternacht an verschiedenen Plätzen zur Partymeile. Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Live-Musik, Glasvorführungen und kulinarischen Leckereien. Eröffnet wird die Glasnacht traditionell von dem Zwieseler Bürgermeister und den Glashoheiten.
Glaskönigin und Glasprinzessin
Glashoheiten? Ja, richtig gelesen. Seit 2003 repräsentieren die Glaskönigin und die Glasprinzessin als sogenannte Glashoheiten das 800 Jahre alte Traditionsgut. Auf Messen und regionalen wie überregionalen Veranstaltungen werben die seit 2017 ins Amt gewählten Glasmajestäten Julia Sattler (Glaskönigin) und Kristina Bernreiter (Glasprinzessin) für das Glas, die Glasberufe, die Glasbetriebe, die Glasstraße und die Glasstadt Zwiesel. Neben den Glashoheiten finden sich in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald viele “Woid G”sichter”, die als Botschafter die in ihrer Heimat tief verwurzelte Glastradition vertreten. Darunter Silvia Süß, die mit ihrem Museumsschlösschen Theresienthal ein wahres Kleinod der Glas-Handwerkskunst geschaffen hat.
Auf gläsernen Pfaden durch den Woid
Wer der Geschichte des Glases auf eigene Faust nachspüren möchte, für den hat die FNBW ein paar ganz besondere Ausflugstipps. Auf die Spuren längst vergessener Glashütten begeben sich Wanderer auf dem Glashüttensteig Rabenstein. Die rund 10 Kilometer lange Tour führt ab dem Parkplatz Schloss Rabenstein in Zwiesel auf einer Teilstrecke des Gläsernen Steigs unter anderem durch das Naturschutzgebiet “Kiesau” und entlang mehrerer ehemaliger Glashüttenstandorte. Dort, wo sich einst die längst vergessenen Betriebe befanden, erzählen Infotafeln über ihre Geschichte. Für noch tiefere Einblicke in die Historie und Bedeutung des Glases empfiehlt sich ein Ausflug in die Gläsernen Gärten im Glasmuseum Frauenau sowie ins Museumsschlösschen Theresienthal in Zwiesel.
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