Die Weimarer Republik ist nicht nur aus historischer Sicht eine der bedeutendsten Epochen der deutschen Geschichte. Es war auch die Zeit großer Schriftsteller und großer Literatur. Die Ereignisse zwischen 1918 und 1933 – Ende des 1. Weltkriegs, Versailler Vertrag, Weltwirtschaftskrise, Aufstieg des Nationalsozialismus – bilden dabei den Hintergrund für außergewöhnliche Romane, herausragende Erzählungen und für Theaterstücke, die für Furore sorgten. Weltbekannte Autoren wie Thomas und Heinrich Mann, Hermann Hesse, Franz Kafka, Bertolt Brecht oder Hans Fallada sind untrennbar mit dieser Epoche verbunden.
Was nun, Karl und Manci?
Aber auch weniger bekannte Literaten haben dies besondere Atmosphäre dieser Zeit in ihren Werken eingefangen. So auch Mala Laaser in ihrer Novelle “Karl und Manci”. Hintergrund der Liebesgeschichte ist die Weltwirtschaftskrise, die die jüdische Redakteurin Laaser spürbar macht, so wie die aus ihr resultierende Angst und Verunsicherung der Freiberufler, Angestellten und Arbeiter. Veröffentlicht wurde die Novelle Anfang der 1930er Jahre in der CV-Zeitung des Central-Verbands deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens.
Eine verschollene, vergessene Generation
Über Mala Laaser ist wenig bekannt. Sie gehört ebenfalls zur verschollenen, vergessenen Generation: Talentierte, junge Künstler am Beginn ihres Schaffens, das durch den Nationalsozialismus unterbrochen oder für immer beendet wurde. Mit “Karl und Manci” schuf sie eine mit einer Mischung aus Leichtigkeit und Melancholie zugrundeliegende Novelle, die mit jedem Wiederlesen mehr und mehr gewinnt.
“Karl und Manci” erscheint als Band 1 der Reihe “Fünf.Zwei.Vier.Neun.” Der Name der Buchreihe ergibt sich aus den Tagen des Bestehens der Weimarer Republik, beginnend mit ihrer Ausrufung durch Philipp Scheidemann am 9. November 1918 bis zur Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 24 März 1933. Die Buchreihe möchte in Vergessenheit geratene Autoren und ihre Werke wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen.
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