Mo. Okt 7th, 2024

Es gibt für alles den richtigen Zeitpunkt. Sollten Sie dies gerade JETZT lesen, so ist das sicherlich kein Zufall!

Nutze dein Potenzial
Potenzial wird als Entwicklungsmöglichkeit definiert, oder auch als die Gesamtheit der noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten, Mittel, Energie und Fähigkeiten jedes Einzelnen. Potenzial schließt nicht nur die Talente sowie Fähigkeiten einer Person ein sondern auch die Lebensumstände, in denen sie sich gerade befindet. Dieser kleine Ratgeber zeigt anhand realer und lebendiger Beispiele auf, wie man sein Potenzial voll nutzen kann und welche Fehler dabei besser vermieden werden sollten. “Es war mir sehr wichtig, nicht nur einen trockenen Ratgeber zu schreiben sondern auch anschauliche Beispiele einzufügen die aus dem realen Leben stammen und motivieren und auflockern sollen”, so die Autorin.
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3754373286
Auch als E-Book erhältlich

Leseprobe
Die Sache mit dem Selbstvertrauen
Wenn einem Kind immer wieder gesagt wird: „Das kannst du sowieso nicht!“, dann kann es das auch, wenn es drauf ankommt, wirklich nicht. Und zwar nicht, weil es die Fähigkeit nicht besitzt, sondern weil es ihm ganz einfach an Selbstvertrauen mangelt. Nicht mal die eigenen Eltern oder Geschwistern trauen es ihm zu, wie soll es sich dann noch selbst vertrauen?
In der Schule wusste ich die Antworten oft, traute mich aber nicht, mich zu melden. Vielleicht war es ja doch falsch? Irgendwo im Laufe meiner frühen Kindheit war mein Selbstbewusstsein auf der Strecke geblieben – und es kostete mich einiges an Kraft und Selbstüberwindung, dieses wiederherzustellen. Meine Eltern erzogen autoritär, es gab zu Hause keinerlei Diskussionen, und eine andere Meinung wurde sofort als Widerwort eingestuft. „Solange du die Füße unter unseren Tisch steckst, machst du, was wir dir sagen!“, hieß es oft.
Die meisten meiner Mitschüler genossen eine bereits gelockerte antiautoritäre Erziehung wesentlich jüngerer Eltern und hatten zu Hause volles Mitspracherecht. In der Schule verlangte man von uns etwas, was ich daheim nicht durfte: diskutieren. Folglich brachte ich mich gar nicht oder nur zaghaft ein. Später als ich es endlich beherrschte, eckte ich damit dann auch prompt zu Hause an.
Dennoch half mir das Gymnasium vor allem in den letzten Jahren, in denen es keinen festen Klassenverband mehr gab sondern ein lockeres Kurssystem, in dem man selber seine Schwerpunkte setzen konnte, auf die Sprünge. Hier konnte ich zum ersten Mal in meinem Leben etwas selbst entscheiden, nämlich welche Fächer ich wählen wollte und welche nicht. Kunst statt Musik, Biologie statt Physik, Volleyball und Leichtathletik statt Geräteturnen und natürlich Englisch! Ich war in meinem Element. Schade, dass das nicht schon früher möglich gewesen war. Es hätte mir und anderen einige dunkle Stunden erspart. Überhaupt wird meiner Meinung nach viel zu wenig auf die Fähigkeiten und Interessen der Schüler eingegangen. So manch einer könnte viel mehr leisten, wenn man schon Kindern ein gewisses Maß an Individualität zusprechen würde. Dabei fallen mir immer wieder Beispiele aus der Tierwelt ein. Ein Elefant kann nun einmal nicht turnen wie ein Affe und ein Schmetterling nicht schwimmen. Eine Giraffe kommt durch ihren langen Hals an die Blätter hoch oben im Baum, doch wie soll ein Igel das bewerkstelligen?
Ein starres System würde nun aber den Igel zwingen, die Blätter oben am Baum zu pflücken und als unfähig einstufen, wenn es ihm nicht gelingt. Kinder sind einzigartig und sollten nicht für das bestraft werden, was sie nicht können, sondern für das belohnt, was sie gut machen.
Doch kommen wir zum Selbstvertrauen zurück!
Was ich zu wenig hatte, davon besaß meine beste Freundin reichlich. Ihr Ziel war es Lehrerin zu werden, eigentlich schon solange ich zurückdenken kann. Und darin wurde sie von Zuhause aus bestärkt. Die Schule war ihr ein und alles, sie schrieb stets gute Noten in allen Fächern, ohne pauken zu müssen wie andere. Während wir am letzten Schultag alle jubelten, weil die heiß ersehnten Ferien endlich begannen, saß sie plötzlich still in ihrer Ecke und verdrückte heimlich ein paar Tränen, denn nun würde sie ein paar Wochen nicht hierher kommen können.
Durch familiäre Umstände war sie nach dem Abitur leider gezwungen, von ihren ursprünglichen Plänen Abstand zu nehmen und statt des Studiums solvierte sie zunächst eine Banklehre ab. Erst viel später, als ihre drei Kinder bereits erwachsen waren, holte sie das Studium „Lehramt für Musik und Mathematik“ nach und unterrichtet noch heute Halbwüchsige an einer Schule. Sie hat ihr Ziel all die Jahre nie aus den Augen verloren und ihren Traum letztendlich doch noch verwirklicht.
Ich denke, es gibt für alles im Leben den richtigen Zeitpunkt. Manchmal muss man die nötige Geduld aufbringen, ohne gleich das Handtuch zu werfen.

©byChristine Erdic

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

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