Leider spielt Mobbing auch schon bei den Kleinen eine große Rolle. Schnell wird man zum unbeliebten Außenseiter. Dieses Buch soll mit seinen einfühlsamen Geschichten Kindern und Eltern Wege aus der Isolation zeigen und ein wenig Mut machen.
Kleine Mutmachgeschichten
Für die Autorinnen Heidi Dahlsen, Christine Erdic, Britta Kummer und Karin Pfolz ist ein Kinderlachen das schönste Geschenk, aber sie wissen auch, dass dies schnell getrübt sein kann.
In diesem Buch finden sich liebevoll erzählte Geschichten die Kindern in schwierigen Situationen Mut machen können. Wie wichtig Freundschaft und Kameradschaft ist und das Erkennen von Gefahren, aber auch den eigenen Wert sehen und den Mut zum Helfen zu haben, sind Themen dieses Werkes.
Witzige, aber auch gefühlvolle Erlebnisse aus dem Leben, für Kinder die mutig und selbstsicher im Leben stehen wollen.
ISBN-13: 978-3903056442
Leseprobe
Max
Kurz vor dem Schulhof hielt Max kurz inne und wischte sich die Tränen ab. Die Pause war gerade erst zu Ende. Er kam also noch pünktlich zum Unterricht. Warum er überhaupt zurückgegangen war, verstand er selbst nicht so richtig. Aber auf diesen zusätzlichen Ärger konnte er gut und gerne verzichten. Schließlich hatte er auch so genug Probleme, die er verarbeiten musste.
Am nächsten Tag wurde eine neue Lehrerin vorgestellt. Max war sofort begeistert von ihr. Das lag auch daran, dass sie sofort dazwischen ging, als der Klassenclown Uwe sich wieder lautstark über ihn lustig machte. Er war der Sohn des Bürgermeisters und hatte Narrenfreiheit bei den anderen Lehrern, schließlich steuerte sein Papa der Schule immer genug Geld bei. Dies schien jedoch Frau Sommer völlig egal zu sein. Das erste Mal in seinem Leben wurde Uwe in seine Schranken gewiesen und Max genoss das in vollen Zügen. Sollte es doch noch Wunder geben?
Am nächsten Tag stellte Frau Sommer ein neues Projekt vor. Die Klasse sollte eine Woche ein Praktikum in einem Tierheim machen. Jeder bekam einen Hund anvertraut und musste sich alleine um ihn kümmern. Als Max das hörte schluckte er.
„Hey Max! Pass bloß auf, dass du nicht als Mahlzeit dienst. Nicht, dass der Köter dich verspeist. So viel Speck wie an dir dran ist bekommen die bestimmt nicht jeden Tag vorgesetzt“, prustete Uwe los und die ganze Klasse lachte.
Die Lehrerin schaute den Jungen böse an. „Ach ja, ich habe vergessen zu erwähnen, dass ihr dafür eine Note bekommt und diese mit ins Zeugnis einfließt. Vielleicht solltest du dich, mein lieber Uwe, besser zusammenreißen, denn dabei können dir deine Anhänger hier aus der Klasse nicht helfen. Da gibt es also keine Rückendeckung und du bist auf dich alleine gestellt. Mal sehen, ob du dann auch noch so ein großer Maulheld bist. So, jetzt kommt gut ins Wochenende und Montag geht es dann los. Ich wünsche euch viel Spaß.“
Uwe war im Nu verschwunden. Ließ es sich aber nicht nehmen, Frau Sommer beim Verschwinden noch einen bitterbösen Blick zuzuwerfen. Max sah nicht gerade begeistert aus, als er als letzter das Klassenzimmer verließ. Er war nun einmal zu nichts zu gebrauchen. Wie sollte er da mit einem Tier klarkommen?
„Max, Kopf hoch. Das klappt schon“, versuchte Frau Sommer ihn aufzumuntern. Er nickte ihr aus Höflichkeit zu, glaubte aber selbst nicht daran.
Das Wochenende verging wie im Flug. Für Max Empfinden viel zu schnell. Die Nacht zum Montag schlief er überhaupt nicht. Er wälzte sich nur von rechts nach links und hatte vor lauter Angst, was der nächste Tag bringen würde, richtig Bauchschmerzen. Aber es nützte nichts, er musste aufstehen, denn hätte er sich gedrückt, würden die anderen ihn richtig nieder machen, das wusste auch Max. Also rappelte er sich hoch, ging seiner Mutter aus dem Weg, da er keine Lust auf Fragen hatte und machte sich ohne Frühstück auf den Weg zum Tierheim. Völlig übermüdet fand er sich dort als Letzter ein. Alle anderen hatten ihr Tier schon zugewiesen bekommen.
„Du musst Max sein“, begrüßte ihn eine Frau freundlich. „Komm, für dich haben wir den Joker. Wir gehen gleich mal zu seinem Zwinger.
Als er dann vor dem Zwinger stand, hätte er am liebsten gleich wieder die Flucht angetreten. Ein großer, gefleckter Hund preschte Richtung Tür, sprang am Gitter hoch und bellte wie verrückt. Ängstlich wich Max einen Schritt zurück. Eigentlich mochte er Hunde, aber wusste dieses Tier das auch?
©byChristine Erdic
Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Christine Erdic
35050 Izmir
Türkei
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http://christineerdic.jimdo.com