Der 43. Kreisverbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V. im Forum Wegberg war das erste größere Treffen von Feuerwehrleuten aus dem Kreis Heinsberg seit Beginn der Corona-Pandemie. Ein Zeichen des Aufbruchs aber auch ein Rückblick auf verrückte 1,5 Jahre.
Rund 150 Delegierte und Gäste waren der Einladung von Kreisbrandmeister Klaus Bodden gefolgt, wobei im Vorfeld streng die 3-G-Regeln kontrolliert wurden. Nach der traditionellen musikalischen Eröffnung durch den Spielmannszug des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V. begrüßten der gastgebende Bürgermeister Michael Stock, Landrat Stephan Pusch und der Kreisverbandsvorsitzende Klaus Bodden die Gäste. Dabei blickten die Redner insbesondere auf die verrückten vergangenen 20 Monate zurück. Der große Waldbrand im Naturschutzgebiet “De Meinweg”, die Flutkatastrophe in der Region und die Corona-Pandemie forderten die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der anderen Hilfsorganisationen über die eigenen Grenzen hinaus.
Fehlende Impfungen/fehlende Wertschätzung?
Deutliche Kritik fand Kreisbrandmeister Klaus Bodden an der fehlenden Impfpriorisierung für ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr. Während die Ansteckungsgefahr der Einsatzkräfte durch Patienten mit einer Covid-Erkrankung von Anfang an gegeben war, wurden Angehörige der Feuerwehr nur in die Impfgruppe 3 eingestuft. Bei Einsätzen können die Einsatzkräfte nicht immer den notwendigen Abstand einhalten, Covid-Patienten mussten über Drehleitern gerettet werden, die Einsatzkräfte unterstützten als Tragehilfe den Rettungsdienst und arbeiteten Brände und Hilfeleistungen bei Covid-Patienten ab. Das andere Berufsgruppen dann auch noch nachträglich Höhergestuft wurden, war ein Schlag in die Gesicherter der ehrenamtlichen Kräfte. Der Kreis Heinsberg zeigte sich auch hierbei pragmatisch und verimpfte übrig gebliebene Restimpfdosen an die Einsatzkräfte.
Katastrophenschutzkonzepte haben gegriffen
MdL Thomas Schnelle zeigte sich stolz auf die Leistungen der Einsatzkräfte nicht nur beim Hochwasser der vergangenen Wochen. Fünf der zehn Kommunen des Kreises Heinsberg waren besonders von den Wassermassen betroffen, mehrere Ortschaften mussten evakuiert werden , mehrere Menschen verloren Ihr Leben in der Flut. Sowohl der Waldbrand als auch die Flutkatastrophe haben aber auch gezeigt, wie schnell und strukturiert die Feuerwehr in NRW aufgestellt ist. Die Katastrophenschutzkonzepte des Landes haben gegriffen und so war eine strukturierte Hilfe möglich. Mit den vom Land NRW und vom Bund zur Verfügung gestellten Katastrophenschutzfahrzeugen hatten die Einsatzkräfte auch entsprechendes Material zur Verfügung. Ganz besonders freute sich der Sprecher für Feuerwehrangelegenheiten der CDU-Landtagsfraktion über die neue Außenstelle des IdF NRW im Kreis Düren. Durch die räumliche Nähe ersparen sich die Führungskräfte aus dem Kreis Heinsberg zukünftig den langen Weg bis nach Münster.
Kreisjugendfeuerwehrwart im Amt bestätigt
Einstimmig wurde der bisherige Kreisjugendfeuerwehrwart Willi Welfens von der Feuerwehr Heinsberg für sechs weitere Jahre im Amt bestätigt. Bereits seit dem Jahr 2014 leitet Brandinspektor Willi Welfens die Geschicke der Jugendfeuerwehr im Kreis Heinsberg, als Mitglied im Landesvorstand vertritt er zudem die Interessen der Jugendlichen in ganz NRW.
Hohe Auszeichnungen für Klaus Bodden und Claus Vaehsen
Eine besondere Überraschung hatte Bezirksbrandmeister Heinz-Peter Brandenberg im Gepäck. Seit vielen Jahren engagieren sich Kreisbrandmeister Klaus Bodden und sein Stellvertreter Claus Vaehsen in der Feuerwehr. Neben dem regulären Einsatzdienst und den weiteren Aufgaben in den Feuerwehren vor Ort engagieren sich die beiden außerordentlich in der Verbandsarbeit. So organisiert Claus Vaehsen seit vielen Jahren hauptverantwortlich den Leistungsnachweis der Feuerwehren im Kreis Heinsberg. Für sein außerordentliches Engagement überreichte Bezirksbrandmeister Brandenberg dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Claus Vaehsen das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Neben der Verbandsarbeit im Kreis Heinsberg engagiert sich Kreisbrandmeister Klaus Bodden noch zusätzlich als stellvertretender Bezirksbrandmeister für die Feuerwehren im Regierungsbezirk Köln. Für sein außergewöhnliches Engagement überreichte Bezirksbrandmeister Brandenberg seinem Stellvertreter Klaus Bodden das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold.