Do. Nov 7th, 2024

GBL und GHB sind sehr ähnlich wirkende Substanzen. Sie werden oft in Form einer farblosen Flüssigkeit angeboten, die leicht salzig schmecken kann. Sie vermitteln ein Gefühl der Euphorie, senken die Hemmschwelle und machen in höheren Dosen schläfrig. Aus diesen Gründen werden sie mitunter als Drogen missbraucht. Damit sind jedoch verschiedene Risiken und Nebenwirkungen verbunden.

GBL und GHB: ähnlich doch verschieden

Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB) ist eine natürlich vorkommende Substanz, die im zentralen Nervensystem zu finden ist. Erstmals im späten 19. Jahrhunderts synthetisiert, wurde es als Anästhetikum, zur Behandlung von Depressionen und als Schlafmittel verwendet und wird heute noch bei Narkolepsie eingesetzt.

In jüngster Zeit sind GBL und GHB wegen ihrer euphorisierenden Wirkung (“Liquid Ecstasy“) in der Party-Szene und auch in der schwulen Community immer beliebter geworden, da sie unter anderem die sexuelle Enthemmung fördern. Berichten zufolge werden sie in einigen Fällen auch als Vergewaltigungsdrogen verwendet. In den meisten Ländern ist GHB als Betäubungsmittel eingestuft. Dadurch ist zwar der Handel mit GHB streng gelregelt, aber die Pro-Drug Gamma-Butyrolacton (GBL) ist weiterhin legal als kommerzielles Reinigungsmittel erhältlich. Einmal eingenommen, hat es die gleichen Wirkungen wie GHB.

Risiken des Freizeitkonsums

Da GHB als Betäubungsmittel nicht ohne weiteres erhältlich ist, weichen viele Konsumenten auf GBL aus. Um diese ätzende Substanz konsumierbar zu machen, wird sie häufig mit Wasser verdünnt oder auf dem Schwarzmarkt bereits als verdünnte Lösung verkauft. Da es farblos und fast völlig geschmacklos ist, können die Konsumenten allerdings nicht feststellen, wie stark die Mischung ist. Die Gefahr dabei ist, dass es zu einer Überdosierung oder zu einer Verätzung des Rachens kommt.

Die Wirkung von GBL und GHB setzt nach 10 Minuten ein und hält mehrere Stunden an. Regelmäßige Konsumenten können jedoch eine Toleranz entwickeln. Das bedeutet, dass sie es häufiger oder in höherer Dosierung nehmen müssen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Regelmäßige Konsumenten können von GBL und GHB abhängig werden und Probleme bekommen, wenn sie es plötzlich absetzen. Häufige Entzugssymptome sind Übelkeit, extreme Angstzustände, die sich zu psychotischen Episoden entwickeln können, und sogar Krampfanfälle oder Bewusstlosigkeit.

GBL und GHB: was tun bei Überdosierung?

Bei einer Überdosis zeigen sich bei GBL und GHB dieselben Symptome. Es besteht bei beiden die Gefahr einer schweren Atemdepression oder eines Atemstillstands, des Aspirierens von Mageninhalt und sogar des Todes. Weitere Symptome sind Übelkeit, mangelnde Koordination, Unruhe, Krampfanfällt, niedrige Körpertemperatur, verlangsamte Atmung und schwacher Puls. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine Person, die nach einer Überdosis ins Koma fällt, für mehrere Stunden bewusstlos bleibt. Wenn jemand Anzeichen einer Überdosierung zeigt, ist unbedingt sofort der Notruf zu wählen oder die betroffene Person zur nächsten Notaufnahme zu bringen.

In der ärztlichen Behandlung liegt das Hauptaugenmerk im Fall einer akuten Überdosis auf der Stabilisierung des Kreislaufs und der Atmung. Abhängig von der Menge und Häufigkeit des Konsums können später professionelle Hilfsangebote empfohlen werden, die die Betroffenen dabei unterstützen, ihren Konsum zu reduzieren und schließlich ganz zu beenden. Ein abruptes Absetzen ist indes nicht zu empfehlen. Bei Dauerkonsumenten ist ein stationärer Entzug mit anschließender psychosozialer Betreuung die einzige sichere Methode.

Quelle: GBL und GHB: Risiken und Nebenwirkungen

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