Do. Okt 10th, 2024

Düsseldorf (ots) –

Die deutsche Entertainment- und Medienbranche verzeichnete im Jahr 2020 starke Umsatzeinbußen. Mit einem Rückgang von 9,9 % im Vergleich zum Vorjahr lag der Gesamtumsatz bei 55,4 Milliarden Euro. Das ist der stärkste Umsatzrückgang in der Geschichte des German Entertainment & Media Outlooks. Wie asymmetrisch die Auswirkungen der Pandemie auf die einzelnen Segmente auch sind, für das Jahr 2021 ist bereits wieder ein Anstieg des Branchenumsatzes auf 59 Milliarden Euro zu erwarten. Bis 2025 sollen die Umsätze bei einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 4,5 % auf 69 Milliarden Euro steigen.

Zu diesen Ergebnissen kommt der “German Entertainment & Media Outlook 2021-2025” (GEMO) der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der GEMO ist die umfangreichste Studie zur Medien- und Unterhaltungsbranche in Deutschland und wird seit 2002 von PwC erstellt und herausgegeben. Die Studie enthält detaillierte Analysen und Umsatzprognosen für 13 Segmente der Entertainment- und Medienindustrie.

“Die Pandemie hat viele Entwicklungen der Branche drastisch beschleunigt, die sich in den vergangenen Jahren schon angedeutet haben”, sagt Werner Ballhaus, Global Entertainment & Media Sector Leader und verantwortlicher Studienautor. “Wir sehen deutliche Verschiebungen hin zu digitalen Formaten. Das Smartphone entwickelt sich zum wichtigsten Gerät der Mediennutzung. Die Ausnahmesituation hat das Nutzerverhalten und den Medienkonsum nachhaltig beeinflusst und wird die Branche noch auf Jahre prägen.”

Nicht-digitale Umsätze brechen weg, digitale Segmente legen zu

Als Folge von Kontakteinschränkungen und Lockdowns schrumpften im Jahr 2020 die Umsätze der Segmente Messe und Kino um mehr als zwei Drittel. Die Umsätze im Segment Livemusik brachen um 75 % ein. Im digitalen Raum etablierten sich Angebote wie digitale Messen, das Streaming von Livekonzerten oder die Veröffentlichung von Blockbustern auf Streamingportalen. Die Zugewinne im digitalen Bereich konnten die weggebrochenen Umsätze jedoch nicht kompensieren. Als generelle Gründe für die strukturellen Veränderungen in der gesamten Branche sieht die Studie vor allem pandemiebedingte Umsatzausfälle und reduzierte Budgets im konjunkturempfindlichen Werbemarkt.

Nichtsdestotrotz verbuchten die digitalen Segmente im Jahr 2020 ein sprunghaftes Wachstum. Video-on-Demand wuchs mit Umsätzen von 1,7 Milliarden Euro noch stärker als in den Vorjahren. Videospiele und E-Sport legten um 13,6 % zu und setzten 5,2 Milliarden Euro um. Darüber hinaus stiegen die Umsätze aus dem Bereich Virtual Reality (VR) um 27,5 % – hauptsächlich durch Zuwächse im Video- und Gaming-Bereich. Der Datenverbrauch stieg insgesamt um 27,8 % und erreichte ein Volumen von 60,1 Milliarden Gigabyte im Jahr 2020.

Mobile Onlinewerbung übertrifft erstmals TV-Werbung

Neben dem klaren Trend zu digitalen Bereichen verdeutlicht die Marktbilanz 2020 auch die zentrale Rolle von mobilen Endgeräten in der Mediennutzung. Im weiter aufsteigenden Segment Videospiele und E-Sports verbucht das typischerweise auf Smartphones und Tablets beheimatete Social Gaming einen Anteil von 63,2 % am Gesamtumsatz. Darüber hinaus übertraf mobile Onlinewerbung mit einem Zuwachs von 12,6 % erstmals die TV-Werbung. Die Umsätze durch Onlinewerbung insgesamt überstiegen jene aus TV-Werbung um mehr als das Doppelte.

Vorkrisenniveau von 2019 wird 2022 übertroffen

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Laura Jahn

Von Laura

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