Auswandern ist ein grosser Schritt, noch dazu mit zwei Töchtern im Alter von 9 und 13 Jahren in ein orientalisches Land. Ein Abenteuer beginnt, denn hier ist fast alles anders …
Endstation Anatolien
Auswandern? Mit fast vierzig Jahren und zwei schulpflichtigen Töchtern? Und noch dazu in den Orient?
Christine Erdic hat es gewagt!
Das Morgenland lockt mit bunten Basaren, leuchtenden Farben, einem unvergleichlich blauen Himmel und geheimnisvollen mondbeschienenen Nächten. Doch wie ist das wirkliche Leben hinter dem Schleier der Illusionen?
Ein Buch, das das Leben schrieb!
Taschenbuch
ISBN-13: 978-3752897111
E-Book
ASIN: B07H7NG5DN
Leseprobe
Schaffe, schaffe, Häusle baue
Hugo war noch mit dem Einbau der aus Deutschland mitgebrachten Einbauküche beschäftigt. Auch das war ein Problem, da zuvor verkehrt ausgemessen wurde, sodass die Arbeitsplatte mit einer Stichsäge um 10 Zentimeter verkürzt werden musste. Mein Mann ist sehr pedantisch und misst alles genau nach, den Fehler hatte wer anders begangen. Zudem kachelte Hugo die Küche selbst und baute den Küchenkamin mit der Dunstabzugshaube ein. Bis das alles fertig war, holte ich das Wasser für die Kaffeemaschine aus dem nahegelegenen Gäste-WC. Eines Morgens öffnete ich wieder mit der Kanne bewaffnet die Tür zum WC und setzte meinen Fuß, in Vorfreude auf eine Tasse dampfenden Kaffee zum Frühstück, im Dunklen in den Raum. Platsch! Ich stand im Wasser. Das Klo war übergelaufen, und nur die hohe Schwelle hatte bisher verhindert, dass das Abwasser auf das Parkett in die Wohnhalle floss. Wir gingen von einer Verstopfung irgendwo im Erdgeschoss aus. Vorerst durften wir natürlich weder Toilette noch Dusche benutzen. Hugo informierte seinen Vater, und der brachte einen Bekannten der Familie mit, der im Sanitärbereich arbeitete. „An welcher Stelle führt das Rohr nach draußen?“, fragte der Mann. Hugo erinnerte sich, dass es damals beim Bau direkt unter dem Hauseingang endete – dort musste sich also die Anschlussstelle zum Hauptrohr befinden, das dann wiederum im Abwasserkanal endete. Mit einem Presslufthammer rückte unser Bekannter der Stufe vor der Eingangstür zu Leibe. Und dann wurde es offenbar: Die Arbeiter hatten unseren Abfluss einfach zubetoniert, es gab gar keine Verbindung nach draußen! Kurz darauf ergoss sich eine stinkende Brühe in unseren Vorgarten. Das ganze Haus duftete nach Kloake. Ich nahm beide Töchter an die Hand und floh mit ihnen eine Straße weiter zu meiner Schwägerin. Das fehlende Verbindungsrohr wurde zwar erstaunlich schnell verlegt – doch noch heute hege ich eine tiefe Abneigung gegen das Gäste-WC.
Es spukte in unserem Haus! Atemlos beobachteten die Kinder und ich vom Sofa aus, wie der Beistelltisch wie von Geisterhand bewegt langsam nach oben schwebte. Gespannt gingen wir der Sache auf den Grund und stellten fest, dass das Parkett darunter eine verdächtig große Beule aufwies …
©byChristine Erdic
Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Christine Erdic
35050 Izmir
Türkei
indiansummer_61@hotmail.com
http://christineerdic.jimdo.com