In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist das Transaktionsvolumen bei Gewerbe-Immobilien gegenüber dem Vorjahr europaweit um fast ein Drittel zurückgegangen. In London, wo sich viele Banken und Unternehmen nach der Brexit-Entscheidung abwartend verhalten, ist das Transaktionsvolumen sogar um 44 Prozent gefallen. Unternehmen zeigten sich zurückhaltend bei der Verlängerung von Mietverträgen. Das hat Johannes Waßmann von der GLL Real Estate Partners GmbH (http://www.gll-partners.com) bei einer Veranstaltung des Frankfurter Immobilien- und Beratungsunternehmen ImmoConcept (http://www.immoconcept.eu)berichtet. Die GLL Real Estate betreut weltweit Büro- und Handelsimmobilien im Wert von mehr als fünf Milliarden Euro, bis vor kurzem auch den Messeturm in Frankfurt.
“Der Brexit birgt aber nicht nur Gefahren”, betonte Waßmann. “Etablierte Bürostandorte wie Paris, Dublin, Amsterdam und Frankfurt könnten in naher Zukunft von der richtungsweisenden Entscheidung profitieren.” Manche Londoner Bank erwäge zumindest die Verlagerung von Arbeitsplätze in andere Finanzzentren Europas.
Das mache sich auch bei den A-Städten in Deutschland bemerkbar. Sie erfreuten sich derzeit einer ungebrochen hohen Nachfrage von Mietern und Investoren. In Berlin und München seien die Leerstände bei Gewerbe-Immobilien auf rund vier Prozent gesunken. “Mancherorts haben Mieter gar das Problem große zusammenhängende Büroflächen zu finden und müssen sich gedulden bis Flächen frei werden”, so Waßmann.
Das treibe die Preise für Büro- und Einzelhandels-Immobilien an den Investment-Märkten auf “schwindelerregende Höchstwerte”. In Berlin seien die Kosten für erstklassige Büroimmobilien im vergangenen Jahr um 34 Prozent auf bis zu 9.200 Euro pro Quadratmeter gestiegen und die Anfangsrenditen für Anleger auf 3,5 Prozent gesunken. “Anleger müssen heute mehr denn je Lage, Konzeption und Mieterbesatz der Immobilie verstehen, um möglichen Wertverlusten vorzubeugen. Sollten die Immobilienmärkte eines Tages doch mal eine Verschnaufpause einlegen, ist die Fallhöhe hoch”, warnt Waßmann.
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