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Allein im Jahr 2013 kamen 66 Prozent des Gesamtumsatzes des verarbeitenden Gewerbes in Bayern von Firmen, die Metallspäne erzeugen – immerhin ein Späneaufkommen im Wert von 214,5 Mio. Euro. Somit sind die Späne ein Sekundärrohstoff von erheblichem Wert. Diesen haften jedoch oftmals so genannte Kühlschmiermittel oder –stoffe (KSS) an, die die Wiederverwertung erschweren. Insbesondere der Transport der mit Restöl oder Emulsion behafteten Späne ist mit Risiken verbunden. Der 2014 von zehn Industrieverbänden herausgegebene „Leitfaden für den umweltgerechten Umgang mit Metallspänen“ weist zwar auf die Notwendigkeit hin, Metallspäne und KSS ökologisch zu entsorgen, gibt aber keine klaren Richtlinien für zum Beispiel den Restölgehalt der Späne vor. Diese seien jedoch zwingend notwendig für den praktischen Nutzen des Leitfadens, ist sich die Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH, Experte für das Zerkleinern von Metallspänen, sicher.

Die Bedeutung von Metallspänen für die Stahlindustrie ist unbestritten: „Der Anteil des stahlwerksfähigen Rohstoffs Späne liegt bei durchschnittlich mehr als zehn Prozent der zugekauften Eisen- und Stahlschrottmenge in Höhe von rund 15 Mio. Tonnen pro Jahr und damit bei mindestens 1,5 Mio. Tonnen jährlich“, wird im Leitfaden erklärt. Metallspäne gehören damit zu den wichtigsten Ressourcen der metallerzeugenden Betriebe. Die Erlöse für die Späne sind dabei abhängig von der Reinheit derselben, denn diesen haften während der Verarbeitung normalerweise Kühlschmiermittel oder –stoffe (KSS) an, die unter anderem aus Mineralölen, Estern, synthetischen Ölen und Additiven bestehen.

Sie übernehmen vielfältige Aufgaben, indem sie zum Beispiel Werkzeug und Metall schmieren, um einen geringen Werkzeugverschleiß zu gewährleisten, oder thermische Effekte dämmen, die beim Verarbeitungs- und Schneidevorgang auftreten und die Präzision beeinträchtigen können. Allerdings stellen sie als Anhaftung an den Spänen eine potentielle Gefahr für die Umwelt dar und sollten deshalb mit besonderer Sorgfalt transportiert werden.

Keine gesetzliche Regelung zur Entsorgung festgelegt

Zudem können auch KSS recycelt werden, was eine weitere Kostenersparnis für die Unternehmen bedeutet. Wie genau die Betriebe die Entsorgung der Metallspäne und der KSS handhaben sollen, ist jedoch nicht gesetzlich festgelegt. Dies sieht der Recyclingexperte Erdwich kritisch, der seine Anlagen zur Zerkleinerung von Metallspänen so konstruiert hat, dass nach dem Schredder Zentrifugen oder Brikettierpressen zur Reinigung der Späne angeschlossen werden können. „Sowohl bei den Metallspänen als auch beim Öl handelt es sich um wertvolle Rohstoffe, die durch die Aufbereitung zurückgewonnen und der Wiederverwertung zugeführt werden können. Eine klare gesetzliche Regel ist unbedingt wünschenswert“, erklärt Maximilian Gutmayer, Vertriebsmitarbeiter bei Erdwich.

Der Leitfaden sei deshalb nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. „Die Richtlinie geht aber nicht auf genaue Grenzwerte ein, wie viel Restöl den Spänen vor der Wiederverwertung anhaften darf, um nicht als gefährlich eingestuft zu werden“, so Gutmayer weiter.

Zudem gibt es auch keine bundesweit einheitlichen Strategien. Beispielsweise bemühen sich der Freistaat Bayern und Baden-Württemberg darum, eine generelle Einstufung von Metallspänen als gefährliche Abfälle durchzusetzen. Da eine solche Neuregelung mit erheblichen Investitionen für die Unternehmen verbunden wäre – etwa für Sondergenehmigungen, die Entsorgung oder besser ausgebildetes Personal –, wehren sich verschiedene Verbände dagegen.

Restölgehalt von zwei bis drei Prozent denkbar

Definierte Grenzwerte könnten hier Abhilfe schaffen.
„Ohne klare Richtwerte beim Restölgehalt macht der Leitfaden keinen Sinn“, ist sich auch Gutmayer sicher. „Denkbar wäre etwa ein Restölgehalt an den Spänen von zwei bis drei Prozent.“ Momentan erreichen die Metallspäne nach der Verarbeitung durch eine Anlage von Erdwich circa zwei Prozent.

Somit könnten heute verfügbare Techniken die Werte, die momentan in der Diskussion stehen, bereits erreichen. Sollte die Grenze darunter liegen, müssten die gängigen Verfahren erweitert oder neue entwickelt werden, um die Richtwerte einhalten zu können. „Das würde für die Unternehmen erhebliche Investitionen nach sich ziehen, da geringere Restölgehalte als circa zwei Prozent mit rein mechanischen Verfahren wie Zerkleinern und Zentrifugieren kaum erreichbar sind. Geringere Restölgehalte wären nur mit aufwändigen Waschverfahren mit nachfolgender Trocknung machbar“, so der Vertriebsleiter.

Erdwich ist darauf bedacht, Lösungen zu entwickeln, die für metallverarbeitende Betriebe wirtschaftlich und umweltverträglich sind. Wann und ob es eine endgültige Fassung zur Entsorgung von Metallspänen geben wird, ist jedoch unsicher. „Bereits seit über zehn Jahren werden mögliche Vorschriften diskutiert“, weiß Gutmayer. „Eine gesetzliche Regelung ist jedoch nach wie vor nicht in Sicht.“

Tobias Möldner
Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH

infoline@erdwich.de

http://www.erdwich.com

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Von ABOPR

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