sup.- Rund die Hälfte der Weltbevölkerung verwendet Palmöl in Lebensmitteln. Auch in Deutschland ist das Pflanzenfett eine wichtige Zutat in zahlreichen Bestandteilen unserer Ernährung sowie z. B. in Kosmetik- oder Waschmittelprodukten. Aber weil der Palmölanbau auch mit Regenwald-Rodungen und dem schrumpfenden Lebensraum bedrohter Tierarten in Verbindung gebracht wird, ist er Gegenstand heftiger Diskussionen und sogar von Boykottaufrufen. Dies verfehlt allerdings die Problematik, denn alle verfügbaren Alternativen wie z. B. Raps, Kokos oder Sonnenblumen haben im Anbau für den gleichen Ertrag wesentlich mehr Flächenbedarf als Palmöl. Bei einem Verbot oder Boykott würden also “landhungrigere” Öle dessen Platz einnehmen, vermutet die Weltnaturschutzunion IUCN. Auch der World Wide Fund For Nature (WWF) sieht eine sinnvollere Lösung in Zertifizierungssystemen, mit denen die Anbaustandards und die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen gesteuert und kontrolliert werden können. Die Umweltverbände kooperieren deshalb mit Gemeinschaftsinitiativen wie dem “Forum Nachhaltiges Palmöl” oder dem “Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl”, die sich für Zertifizierungen als Filter gegen unzulässige Anbauverfahren einsetzen.
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