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Jedes Jahr am 26. April gedenken Menschen an zahlreichen Orten der Welt des Unglücks, das 1937 über die im spanischen Baskenland gelegene Stadt Gernika hereinbrach: An diesem Tag wurde sie durch Bomben der deutschen Legion Condor, unterstützt von italienischen Streitkräften, in Schutt und Asche gelegt. Es ist das bekannteste Ereignis des Spanischen Bürgerkriegs, durch den General Franco, der gegen die Republikaner in Spanien putschte, mit der Hilfe Hitlers und Mussolinis 1939 an die Macht kam, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1975 behielt.
Gernika steht für das erste flächendeckende Bombardement einer Stadt, wie es kurz darauf im Zweiten Weltkrieg verheerende Fortsetzungen fand und letztlich auch Berlin traf. In Erinnerung geblieben ist es besonders durch das Monumentalgemälde Guernica, das Pablo Picasso 1937 für die Weltausstellung in Paris schuf.
Stellvertreterkriege wie den Spanischen Bürgerkrieg gibt es noch heute auf der Welt. Der Freiburger Künstler Michael Klant hat nun ein zeitgemäßes Konzept einer friedensorientierten Erinnerungskultur entwickelt, die Aktionskunst und Malerei integriert: Organisatorisch unterstützt von Gernika. Deutsch-Baskischer Kulturverein e.V., soll am 26. April 2019 ein ca. 100 qm großes Bild mit einem Himmelsausschnitt aus Gernika über Berlin schweben – eine künstlerische Invasion. Seine Motivation bezieht Klant
u. a. aus der Verstrickung seiner Familie in den Spanischen Bürgerkrieg. Das Motiv malte er im März dieses Jahres nach einem in Gernika aufgenommenen Foto zusammen mit einem internationalen Künstlerteam in den Ateliers des bbk (berufsverband bil- dender künstler*innen) Berlin an der Osloer Straße. Beteiligt waren Damaris Pan, Dozentin für Malerei an der Universität Bilbao, Maik Sinz, Leiter der Malwerkstätten der Deutschen Oper Berlin, die Künstlerin Simone Hennig ebenso wie Maitane Azurmendi und Angela Lopez, beide von der Initiative Lobak aus Gernika, der künstlerisch tätigen Enkelgeneration der Opfer von 1937.
Die Flugroute geht über Orte in Berlin mit entsprechender historischer Bedeutung. Pilot Thomas Hennig (Flugschule Hans Grade) führt den Start mit der Banneraufnahme vom Boden auf dem Flugplatz Berlin-Gatow durch, in der NS-Zeit wichtige Ausbil- dungsstätte der Luftwaffe. Heute befindet sich hier das Militärhistorische Museum der Bundeswehr, dessen Leiter, Oberstleutnant Ralf-Gunter Leonhardt, sich für die Öffnung des an sich stillgelegten Flugplatzes für das Projekt Himmelstausch eingesetzt hat.
Das Flugzeug mit dem Gernika-Himmelsgemälde, eine Robin 400, kreist u. a. in der Nähe bzw. über der Spanischen Allee (so benannt beim Aufmarsch der Legion Condor im Juni 1939), dem Olympiastadion, dem Flakturm Humboldthain und dem Tempel- hofer Feld, bis es nach eineinhalb Stunden Flug Gatow wieder erreicht. Hier muss das Banner vor der Landung abgeworfen werden und fällt in spektakulären Formen zu Boden. Durch das schwungvolle Hinabsegeln und durch das grenzüberschreitende Motiv der Wolken bildet es einen Gegenentwurf zu möglichen Zerstörungen aus der Luft.
Am 21. September 2019, dem Internationalen Tag des Friedens der UNO, folgt Akt II, der Flug eines Berliner Wolkenhimmels über Gernika. Dort wird das Projekt vom Friedensforschungszentrum Gernika Gogoratuz und der Initiative Lobak unterstützt.
Termine, Ablauf
Freitag, 26. April 2019, 15-17 h, Militärhistorisches Museum, Am Flugplatz Gatow 33, 14089 Berlin
Besucher sind am Flugplatz Berlin-Gatow herzlich willkommen. In der Zeit zwischen Banneraufnahme und Landung gibt es die Gelegenheit zu einer Führung durch das Museum.
Ersatztermine
bei wetterbedingtem Ausfall: Sa., 27.04.2019, 10-12 h – Fr., 10.05.2019, 15-17 h – Sa., 11.05.2019, 10-12 h
Aktuelle und detaillierte Informationen
www.michaelklant.de (Projects) – www.himmelstausch.de – Instagram: #himmelstausch
sowie Kulturmanagement formixx, Hans-J. Schwarzer, info@formixx.de, Tel. 0761-559260 und 0171-3382036

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Andreas Twinkler

Von prgateway

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