Mo. Aug 12th, 2024

München (ots) –

Für Jobanfänger wurde der Bewerbungsprozess durch die Coronakrise zum schwer überwindbaren Hindernis, der Berufsstart gelang dagegen erfolgreich und sie konnten wertvolle Erfahrungen sammeln.

Der Start ins Berufsleben – ob mit einem Praktikum oder dem ersten “richtigen” Job – ist immer eine Herausforderung und die COVID-19-Pandemie hat die Situation nochmal verkompliziert. Wie kommen Berufsanfänger mit diesen veränderten Bedingungen zurecht? Eine Studie* von OnePoll im Auftragvon LinkedIn, dem weltweit größten digitalen Berufsnetzwerk, verdeutlicht, dass sich vor allem der Bewerbungsprozess für viele schwierig gestaltet. Einmal im Unternehmen angekommen, legt die Mehrheit jedoch einen guten Start in den Job hin und fühlt sich durch ihren erfolgreichen Berufseinstieg trotz der Krise gestärkt für die Zukunft.

Bewerbungen verlaufen komplizierter als erwartet

Gerade zu Beginn der Jobsuche eröffneten sich durch die Pandemie für die Berufsanfänger mehr Schwierigkeiten als erwartet. So musste über ein Viertel der Teilnehmer (27 Prozent) mehr Bewerbungen verschicken als geplant, während 23 Prozent ihre Suche auf andere Branchen ausgeweitet haben, da sie in ihrem angestrebten Bereich keine Arbeit finden konnten. Einstellungsstopps und damit ein größerer Ansturm auf die verbliebenen Stellen sorgten dafür, dass 43 Prozent die Suche am Anfang als hoffnungslos empfanden.

Insgesamt fand der gesamte Prozess bei knapp der Hälfte (48 Prozent) sowohl persönlich als auch auf digitalen Wegen statt und bei einem Drittel (34 Prozent) verlief er vollständig digital. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Bewerbungsgespräch, insbesondere auf die Selbsteinschätzung der Kandidaten. So waren jeweils knapp drei aus zehn besonders nervös (29 Prozent) und konnten weniger abschätzen, wie ihre Antworten aufgenommen wurden (28 Prozent). Gleichzeitig empfanden es 27 Prozent der Berufsanfänger als schwierig, sich ein genaueres Bild von dem Unternehmen zu verschaffen, bei dem sie sich vorstellten. Bei Gesprächen per Videokonferenz konnten sie zum Beispiel keinen Eindruck vom Büro und der Atmosphäre gewinnen.

Trotz guter Erfahrungen sind Berufsstarter bereit, den Job zu wechseln

Im Durchschnitt mussten die Bewerber über fünf Wochen auf ein Angebot warten und jeder Vierte (25 Prozent) hat aus Angst, keinen anderen Job zu finden, direkt das erste Angebot angenommen. Entsprechend sind von ihnen nur 15 Prozent soweit zufrieden, dass sie aktuell nicht erneut suchen. Fast drei aus fünf (57 Prozent) warten zudem nur auf das richtige Angebot, um dann zu wechseln. Unter denjenigen, die ihre Suche auf andere Branchen ausdehnen mussten, sieht es ähnlich aus: Auch hier wollen 60 Prozent bei einer passenden Gelegenheit ihren Arbeitgeber verlassen.

Dennoch verlief der Einstieg für die meisten Berufsanfänger positiv. Ein großer Erfolg für die Arbeitgeber ist, dass sich 94 Prozent der Studienteilnehmer in ihren Teams angekommen fühlen. Jeweils 34 Prozent hatten dabei überhaupt keine Probleme, unabhängig davon ob sie vor Ort oder im Homeoffice arbeiteten, während ein Viertel (26 Prozent) mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Dank kreativer Lösungen konnten Unternehmen auch mit ihrer Firmenkultur überzeugen, weniger aber beim Thema Mentoring: Zwar lobte ein Drittel (33 Prozent) der Befragten die ihnen gebotenen Möglichkeiten, fast genauso vielen (34 Prozent) fehlte trotz digitaler Angebote jedoch das persönliche Mentoring im Büro. Wenn Unternehmen weiterhin hybride Arbeitsmodelle anbieten wollen, sollten sie daher Alternativen schaffen, wie spezielle Mentoring-Programme, um Jobstarter noch besser zu unterstützen.

“Junge Menschen, die während der Coronakrise ein Praktikum oder ihren ersten Job gesucht haben, sahen sich dabei mit äußerst schwierigen Bedingungen konfrontiert. Über eine Vielzahl von Branchen hinweg kam es zu Einstellungsstopps oder sogar Entlassungen, sodass es nicht nur weniger Stellen gab, sondern auch mehr Bewerber. Auch der zu Beginn eines neuen beruflichen Kapitels so wichtige Aufbau von Beziehungen zu Kollegen und der Austausch mit ihnen gestaltete sich in Pandemiezeiten häufig doch komplizierter”, erklärt Barbara Wittmann, Country Managerin DACH bei LinkedIn. “Allerdings konnten Berufseinsteiger auch sehr wertvolle Erfahrungen sammeln und auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragte Fähigkeiten wie Resilienz oder Lernfähigkeit stärken und von ihren digitalen Fähigkeiten, wie z.B. mühelos in einer virtuellen Umgebung zu agieren, profitieren. Jetzt, da sich der Arbeitsmarkt entspannt, können sie diese Erfahrungen nutzen, um fokussiert und selbstbewusst ihre beruflichen Ziele zu verfolgen. Generell beobachten wir aktuell einige der größten Änderungen, die es in der Arbeitswelt je gegeben hat. Unternehmen überdenken ihre Arbeitsmodelle, Kulturen und Werte und auch Arbeitnehmer überdenken vermehrt, wie sie künftig arbeiten wollen.”

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Laura Jahn

Von Laura

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