Sa. Aug 31st, 2024

Düsseldorf (ots) – Repräsentative Bevölkerungsumfrage und darauf basierende Interviews mit hochkarätigen Polizei-Experten aus Politik, Praxis und Wissenschaft / Kritische Betrachtung des aktuellen Digitalisierungslevels der Polizei

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat einen umfassenden Debattenbeitrag zur technologischen Modernisierung der deutschen Polizei veröffentlicht. Sein Titel: “Öffentliche Akzeptanz digitaler Technologien bei der deutschen Polizei. Repräsentative Bevölkerungsbefragung und Diskurs über Akzeptanz, öffentliche Sicherheit, technologische Notwendigkeiten, bürokratische Selbstbeschränkungen und erfolgversprechende Lösungsansätze”.

Große Bevölkerungsmehrheit sorgt sich vor Internetkriminalität

Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage waren zum Beispiel folgende:

Digitale Modernisierung der Polizei umfasst sieben Hauptthemen

Wolfgang Zink, Partner von PwC/Strategy& im Bereich Öffentlicher Sektor und verantwortlicher Studienautor, sagt: “Die Umfrageergebnisse stammen aus dem Jahr 2019 und waren ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht. Der nach der Umfrage in Gang gekommene Austausch darüber, den wir noch 2019 und auch 2020 mit vielen Akteuren der inneren Sicherheit auf Bundes- und Länderebene hatten, zeigte schnell, wie umfangreich die sich daraus ergebende Bandbreite an Diskussionen ist.” Die Gesprächspartner offenbarten ein hohes Defizitempfinden insbesondere bei der digitalen Polizeiarbeit. “Sie artikulierten aber auch”, sagt Wolfgang Zink, “den unbedingten Willen, die Digitalkompetenz der Polizei deutlich zu steigern.”

Studien-Co-Autorin Kerstin Zimmermann, ebenfalls aus dem Öffentlicher Sektor-Team von PwC/Strategy&, ergänzt: “Die fruchtbaren Diskussionen mit der Community zeigten uns, wie wichtig es ist, unsere Befragungsergebnisse allen Interessierten zugänglich zu machen – vertieft durch kompetente Einordnungen aus Politik, Praxis und Wissenschaft, die nun in tiefgehenden Interviews der Öffentlichkeit zugänglich sind.” Dabei waren und bleiben sieben Handlungsfelder besonders relevant:

Acht hochkarätige Interviewte mit klaren Statements

Im Interview spitzt beispielsweise der neue, seit November 2020 amtierende Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster (CDU), zu: “Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass unsere Polizei in einer Welt, in der Straftäter die ganze Klaviatur moderner technologischer Instrumentarien missbrauchen, immer noch mit Pfeil und Bogen auf Streife geht.” Aber wie ist das effizient zu ändern? Die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) räumt mit Zentralisierungsargumenten auf: “In einem Flächenstaat von Deutschlands Größe etwas zentral von oben durchzuorganisieren, können wir vergessen. Das funktioniert noch schlechter als im föderalistischen System.” Bayerns Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer pocht auf qualifiziertes Personal. Denn das sei “die Voraussetzung für eine rechtsstaatliche, bürgerorientierte und professionelle Polizeiarbeit” auch im digitalen Raum. Markus Eisenbraun, Abteilungsleiter Cybercrime und digitale Spuren beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg, stellt klar: “Zum einen ist da die Digitalisierung der polizeilichen Vorgangsbearbeitung, zum anderen muss es darum gehen, mit der Digitalisierung der Kriminalität mitzuhalten.”

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Laura Jahn

Von Laura

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