Das „Human Growth Hormone“ (HGH) beschleunigt nach Verletzungen die Heilung, fördert das Wachstum der Muskulatur und ist von elementarer Bedeutung für viele Funktionen des Stoffwechsels. Ist die körpereigene Produktion zu niedrig, kann eine Hormonersatztherapie Abhilfe schaffen. Dabei ist einiges Geschick erforderlich. Wird die verträgliche Dosis überschritten, drohen ernste Nebenwirkungen. Nur wenn die Werte im idealen Bereich liegen, sind positive Effekte zu erwarten.
Im Dezember 2015 meldeten amerikanische Medien, dass der Footballspieler Peyton Manning mit Somatropin (HGH) gedopt hat. Der vormalige Quarterback der Denver Broncos widersprach den Vorwürfen, doch ein hieb- und stichfester Gegenbeweis fehlt bis heute. Der Dopingverdacht war das Ende seiner Karriere. Experten gehen im professionellen und semiprofessionellen Sport von einer hohen Dunkelziffer aus, da die gängigen Tests zu ungenau sind. Im öffentlichen Diskurs wird oftmals übersehen, dass HGH ein Medikament ist, das der Verschreibungspflicht unterliegt. Es ist von großer Bedeutung für alle natürlichen Wachstumsprozesse. Ist die endogene Produktion zu niedrig, kann eine Hormonersatztherapie Abhilfe schaffen.
Immer zur Schlafenszeit wird die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) aktiv. Dieses nur kirschgroße Organ an der Schädelbasis regelt viele hormonelle Funktionen. Eine der Aufgaben der Drüse ist die Bereitstellung von HGH. Das ist eine Substanz, die aus 191 Aminosäuren besteht und in ihrer Struktur an eine Kette erinnert. Über den Blutkreislauf finden die Hormone ihren Weg zu den passenden Andockstellen an verschiedenen Körperzellen. So binden sie zum Beispiel an Fettzellen und weisen sie an, ihr Volumen zu verringern. An anderer Stelle, in der Leber, regen sie die Ausschüttung des Wachstumsfaktors IGF-1 an, der für die Ausformung von Knochen, Knorpeln und Muskulatur benötigt wird. Den maximalen HGH-Level erreicht der Organismus in der Pubertät. Bei Erwachsenen sinken die Werte merklich ab.
Bis Mitte der 1980er-Jahre gewann man HGH aus der Hypophyse verstorbener Menschen. Aufgrund der Risiken (Übertragung von Krankheiten) suchten Forscher fieberhaft nach anderen Methoden. 1985 gelang es zum ersten Mal, das Hormon in gentechnisch modifizierten Bakterien zu züchten. Dieses Verfahren wird bis heute genutzt. Das Ziel der medizinischen Therapie ist es, das HGH-Niveau behutsam zu heben, bis es dem einer gesunden Person entspricht. Dabei ist viel Fingerspitzengefühl nötig. Wird die verträgliche Dosis überschritten, drohen schwere Nebenwirkungen. Nur wenn die Werte im Idealbereich liegen, sind positive Effekte zu erwarten.
Doch es müssen nicht immer Medikamente sein. Um den HGH-Spiegel auf natürliche Weise zu erhöhen, gibt es mehrere Methoden. Ein zuverlässiger Hormonschub ist durch Ausdauertraining zu gewinnen. Der Schlüssel zum Erfolg ist gnadenloses Auspowern im Bereich der aeroben Schwelle, und zwar mindestens zwei Mal pro Woche. Ebenso ist eine Verbesserung der Hormonsituation durch intensives Krafttraining zu erzielen. Das Gewicht ist so zu wählen, dass pro Satz maximal acht Wiederholungen ausführbar sind. Von großer Bedeutung für die HGH-Ausschüttung ist ein guter Schlaf: Wer zuwenig oder zu unruhig schläft, hindert die Hypophyse an der Ausübung ihres Jobs. Zuletzt einer der Schlüsselfaktoren: die Nahrung. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Eiweiß und Vitaminen regt die Tätigkeit der für die Hormonbereitstellung zuständigen Organe an. Außerdem macht sie vital und schlank.
Trotz allem empfinden einige Athleten die natürlichen Methoden zur HGH-Steigerung als unbefriedigend und greifen statt dessen zu pharmakologischer Unterstützung. Es ist zu empfehlen, die Durchführung eines solchen Vorhabens durch die Begleitung eines kundigen Facharztes abzusichern. Ein Arzt darf keine Präparate verordnen, die zum Doping verwendet werden sollen. Allerdings gibt es viele Websites, wo man Präparate wie HGH bestellen kann. Doch im Hinblick auf die Risiken ist während deren Anwendung die lückenlose Beobachtung des Gesundheitszustandes nötig.
Qamar van Agthoven
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