Di. Nov 5th, 2024

Der Onlinekauf boomt! Von Kleidungsstücken über Unterhaltungselektronik bis hin zum Lebensmitteleinkauf nutzen ungefähr 55 Millionen Deutsche das Internet. Doch so einfach der Kauf im Netz auch ist, er bringt verschiedene Gefahren mit sich.

Deutsche Gerichte schlagen sich jährlich mit unzähligen Fällen von minderer Qualität, nicht gelieferter Ware oder sogar Betrug herum. Doch Verbraucher haben die Möglichkeit, sich zu schützen, denn oft lässt sich ein unseriöser Anbieter an kleinen Merkmalen identifizieren.

Also, bevor Sie in Zukunft Ihren vielleicht gerade gewonnen Casino Bonus im Internet ausgeben, haben wir einige wichtige Aspekte, die es beim Onlinekauf zu beachten gilt, aufgezählt.

Wann kommt es zum rechtsgültigen Kauf im Internet?

Wer ein wenig im Internet stöbert, läuft keine Gefahr, eine unbeabsichtigte Bestellung aufzugeben. Davor schützt das Bürgerliche Gesetzbuch (§ 312j). Ein Kauf kommt erst zustande, sobald der potenzielle Kunde dies ausdrücklich mit dem Klicken des Buttons „Zahlungspflichtig bestellen“ oder einer anderen eindeutigen Formulierung in Auftrag gibt. Dazu sei gesagt, dass die Aufschrift des Buttons für den Nutzer gut leserlich gestaltet sein muss.

Sollte der Shop nicht über diesen eindeutigen Bestellvorgang verfügen, kann kein Vertrag zustande kommen. Für den Fall, dass es trotzdem zu einer Rechnungsstellung kommt, ist der Käufer nicht zum Ausgleich der Forderung verpflichtet. Des Weiteren besteht die Pflicht vonseiten des Verkäufers, den Käufer beim Bestätigungsverlauf über die wichtigsten Bestandteile der Bestellung zu informieren.

Dazu gehören:

  • Laufzeit und Kündigungsbedingungen (bei Verträgen)
  • Liefer- oder Versandkosten
  • Gesamtpreis
  • Beschreibung des Produktes

Den Onlinehändler vorab prüfen!

Immer wieder nutzen Betrüger das Internet für ihre Machenschaften, sogenannte Fakeshops haben sich als bekanntes Mittel entpuppt. Die dort zu findenden Shops ähneln von der URL, Struktur und Layout bekannten Internetshops. Die Betreiber eines Fakeshops haben allerdings nicht vor, den Käufer mit neuen Waren zu beliefern, sondern es dient der illegalen Beschaffung von persönlichen Daten.

Aus diesem Grund sollten potenzielle Kunden den Shop vor dem Einkauf überprüfen. Die folgenden Merkmale sprechen für einen seriösen Anbieter:

  • Vollständige Angaben bezüglich Versandkosten, Zusatzkosten und Rücksendekosten
  • Vollständiges Impressum und Datenschutz inklusive Name, Anschrift, Umsatzsteuernummer
  • Ausführliche allgemeine Geschäftsbedingungen
  • Angaben bezüglich Rückgaberecht, Kaufpreisrückerstattung und Widerrufsrecht

Probleme während des Bestellvorgangs

In der Vergangenheit gerieten viele Käufer in die sogenannten Abofallen. Das funktionierte, indem unseriöse Verkäufer nicht darauf hingewiesen haben, dass das Angebot nach einer gewissen Zeit in ein kostenpflichtiges Abonnement übergeht. Gerade in der Dienstleistungsbranche wurden Kosten berechnet, die normalerweise vorab als kostenlose deklariert wurden.

Daraufhin kam es zu einer europaweiten Regelung namens Button-Lösung. Das heißt, der Interessent muss vor der Bestellung den Kauf durch einen Klick bestätigen. Der dafür vorgesehene Button muss lesbar beschriftet und mit einer klaren Formulierung versehen sein.

Des Weiteren sollte vor dem Bezahlvorgang nochmals die einzelne Position auf versteckte Kosten überprüft werden. Viele Onlinehändler bieten nämlich kostenpflichtige Zusatzleistungen an, welche mit voreingestellten Häkchen versehen wurden.

Nur durch ein genaues Überprüfen des Warenkorbs lassen sich diese Zusatzleistungen entdecken. Ein abschließender Blick auf die Lieferkosten bei einer Bestellung außerhalb der EU und die anfallenden Steuern, welche noch auf den Kaufpreis obendrauf kommen, ist empfehlenswert.

In der Regel erhält der Käufer eine schriftliche Bestellbestätigung oder den Kaufvertrag sowie die dazugehörigen AGB und Widerrufsbelehrungen. Um auf der sicheren Seite zu sein, ist es empfehlenswert, die Dokumente auszudrucken oder gegebenenfalls auf dem Computer zu speichern. In seltenen Fällen kann es nämlich dazu kommen, dass der Onlinehändler dies im Nachhinein ändert.

Sichere Bezahlmethoden beim Internetkauf

Die Zeiten für Käufer im Internet werden zunehmend sicherer, denn viele Onlineshops bieten verschiedene Bezahlmethoden für ihre Kunden an.

Die gängigsten Bezahlmethoden im Internet: 

  • PayPal
  • Kreditkarte
  • Kauf auf Rechnung
  • Sofortüberweisung
  • Ratenkauf
  • Vorkasse

Beim Kauf im Internet kann es dazu kommen, dass der Onlinehändler vor dem Versand der Ware um Zahlung per Vorkasse oder Sofortüberweisung bittet. Der potenzielle Käufer sollte vor der Bezahlung via Sofortüberweisung, Vorkasse oder Kreditkarte auf die sichere Übertragung zwischen dem Bezahlvorgang achten.

Die sogenannte SSL-Verschlüsselung spielt eine wichtige Rolle, welche sich in der URL erkennen lässt. Bei einer sicheren Verschlüsselung der Daten beginnt die URL mit „https“. Ebenso die Statusleiste des Browsers gibt Aufschluss über die korrekte Verschlüsselung. So lässt sich beim Internet Explorer, Firefox und Chrome eine sichere Zahlung am Schlüssel- oder Schlosssymbol in der URL-Leiste erkennen.

Das Gütesiegel

Sobald der Onlineshop mit einem Gütesiegel ausgezeichnet wurde, bedeutet es, das verschiedene Bestellprozesse überprüft wurden. Doch dabei ist Achtung geboten! Die einzelnen Gütesiegel haben unterschiedliche Qualitätsanforderungen an den Shop, das heißt auch die Überprüfungen fallen unterschiedlich aus.

Bekannte Gütesiegel sind:

  • Safer-Shopping-Siegel (TÜV Nord)
  • Trusted-Shop-Siegel
  • Privacy Standards Siegel
  • EHI-Siegel

Eine sichere Datenübermittlung

Da wir gerade die SSL-Verschlüsselung im Bezahlvorgang ansprachen, gilt es grundsätzlich darauf zu achten, dass der Onlineshop alle Daten sicher übermittelt.

Eindeutige Formulierung der AGB und Widerrufsrechte

Mittlerweile ist es selbstverständlich geworden, dass der Käufer vor dem Abschicken der Bestellung den AGB des Onlinehändlers zustimmen muss. Dabei ist der Verkäufer dazu verpflichtet, die AGB und Widerrufsrechte leicht erreichbar und klar formuliert für den Kunden zu gestalten. Für den Fall, dass der Onlinehändler weder AGB noch Widerrufsrechte offen darlegt, sollte auf einen Einkauf verzichtet werden.

Der Kundenservice kann Aufschluss über die Seriosität geben

Sollte sich der potenzielle Kunde über die Seriosität des Onlineshops nicht im Klaren sein und an der Sicherheit zweifeln, können die Kontaktdaten des Händlers nützlich sein. So lässt sich unter dem Menüpunkt Kontakt oder Impressum die Telefonnummer des Kundensupports herausfinden, welcher bei Unklarheiten kontaktiert werden kann.

Des Weiteren lässt sich die Seriosität auch über den E-Mail-Kontakt überprüfen. Es sollte darauf geachtet werden, wie schnell der Kundenservice die Anfrage bearbeitet. Dazu sei gesagt, dass von einem Einkauf im Onlineshop bei Zweifel an der Seriosität abzuraten ist.

Eine ausführliche Recherche über Bewertungen anderer Käufer oder des Verbraucherschutzes können ebenfalls Aufschluss über den Onlineshop geben.

Die Checkliste für einen sicheren Onlineeinkauf

Abschließend haben wir eine Checkliste zur Zusammenfassung vorbereitet. Sollten die folgenden Kriterien erfüllt sein, spricht nichts gegen den Einkauf:

  • Sichere Datenübermittlung per SSL-Verschlüsselung
  • Angabe von Lieferzeit, Rückgaberecht und Widerrufsfrist
  • Eindeutiges Impressum
  • Schneller Kundenservice
  • Gute Bewertungen anderer Käufer oder von unabhängigen Verbraucherportalen
  • Eventuelle Auszeichnung mit Gütesiegel
Pressemitteilung teilen:
rosarito

Von rosarito

Schreibe einen Kommentar