Hamburg (ots) –
Eine aktuelle Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die anlässlich des Weltflüchtlingstages 2021 durchgeführt wurde, zeichnet ein sehr gemischtes Bild bezüglich der Einstellungen der Deutschen gegenüber geflüchteten Menschen. Auf der einen Seite befürwortet eine klare Mehrheit grundsätzlich das Recht von Flüchtlingen, in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung zu suchen. In der Praxis sind allerdings nur wenige offen dafür, mehr Flüchtlinge in ihrem Land aufzunehmen. Höhere Staatsausgaben für die Unterstützung von Flüchtlingen werden aufgrund der Corona-Pandemie ebenfalls überwiegend kritisch gesehen.
Wenig Zustimmung für Asylrecht, mehr für Grenzschließung
Mehr als sieben von zehn Bundesbürgern (71%) halten es für richtig, dass Menschen in Deutschland Zuflucht finden können, um vor Krieg und Verfolgung zu fliehen. Die Unterstützung für das Grundrecht auf Asyl ist damit zwar deutlich größer als noch 2019 (57%), im Vergleich zur Vorjahresbefragung 2020 (76%) aber um fünf Prozentpunkte gesunken.
Gleichzeitig sind mehr als vier von zehn Befragten (42%) der Ansicht, dass Deutschland seine Grenzen für Flüchtlinge derzeit vollständig schließen sollte – ein Anstieg um drei Prozentpunkte seit dem letzten Jahr. Weltweit befürwortet sogar jeder Zweite (50%) Grenzschließungen für Geflüchtete im eigenen Land. Am größten ist die Zustimmung für diese Maßnahme in Malaysia (82%) und der Türkei (75%), am niedrigsten in Polen (34%), Japan (38%) und den USA (41%).
Corona hemmt Aufnahmebereitschaft der Deutschen
Ein möglicher Grund für die wachsende Skepsis der Deutschen gegenüber der Aufnahme von Flüchtlingen ist der Ausbruch des Coronavirus. Mehr als jeder Dritte (35%) findet, dass Deutschland weniger offen für die Aufnahme von Flüchtlingen sein sollte als vor der COVID-19-Pandemie. Etwa vier von zehn Befragten (43%) denken, dass es genauso bleiben sollte wie vorher, nicht einmal jeder Zehnte (9%) wünscht sich mehr Offenheit für Zugewanderte.