So. Okt 6th, 2024

Im Januar 2018 kam in Deutschland ein neues Diätmedikament auf den Markt, und zwar fast unbeachtet von der Öffentlichkeit. Unter dem Markennamen “Mysimba” ist das Kombipräparat aus Bupropion und Naltrexon seither auf Rezept erhältlich. Ob man mit Mysimba gesund abnehmen kann und wo die Risiken liegen, erfahren Sie hier.

Wirkstoffe: Bupropion und Naltrexon

Mysimba enthält zwei wirksame Bestandteile: Bupropion und Naltrexon. Bupropion ist ein Amphetamin, das zur Raucherentwöhnung und zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird. In den USA ist es – mit Unterbrechungen – bereits seit mehr als 20 Jahren als Antidepressivum zugelassen, in Deutschland erst seit 2007. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Angstzustände, Schlafstörungen, Tinnitus, Bauchschmerzen, Ausschlag, Fieber, allgemeine Schwäche, hoher Blutdruck und eine Minderung des Appetits.

Naltrexon ist ein Wirkstoff, der bei der Entwöhnung von Alkohol oder Opioiden zum Einsatz kommt. In den USA und in vielen Ländern der EU ist es außerdem zur Rückfallprävention für trockene Alkoholiker zugelassen. Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen Affekt-, Herzrhythmus-, Schlaf- und Potenzsstörungen, Herzrasen, Kopf-, Gelenk- und Brustschmerzen, Potenzprobleme, allgemeine Schwäche, Ausschläge, Schüttelfrost und Appetitminderung.

Bei beiden Wirkstoffen ist also die Minderung des Appetits eine bekannte Nebenwirkung. In der Kombination wird die Neben- zur Hauptwirkung. Allerdings können sich auch andere Effekte potenzieren, zum Beispiel die Erhöhung des Blutdrucks und das Herzrasen.

Mysimba: Wirksamkeit, Studien, Erhältlichkeit

Die Zulassung in der EU basiert auf vier Studien mit jeweils 500 bis 1700 Teilnehmern, die einen BMI von 27 bis 45 kg/m² und ein mittleres Gewicht von 99 bis 106 kg aufwiesen. Die Gewichtsabnahme betrug mit Mysimba 5 % bis 9,3 % (mit Placebo: 1,3 % bis 5,1 %), in beiden Fällen in Kombination mit einer kalorienarmen Diät und viel Bewegung. Über die langfristige Gewichtsentwicklung ist jedoch nichts bekannt, diese Daten sind frühestens für 2022 zu erwarten.

Da erst vor wenigen Jahren die meisten Diätmittel auf Basis von Amphetaminen vom Markt genommen wurden (siehe z. B. Reductil), stand die Zulassung von Anfang an in der Kritik.

Prof. Martin Smollich von der Praxishochschule Rheine rät von Mysimba ab. Sein Urteil begründet er mit dem aus seiner Sicht sehr ungünstigen Verhältnis zwischen Risiko und Nutzen. Er erklärt in seinem Blog, dass die Wirkung vor allem auf Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen beruht. Dass den Patienten dadurch der Appetit vergehe, sei nicht weiter verwunderlich.

Mysimba ist in Form retardierter Tabletten mit 7,2 mg Naltrexon und 78 mg Bupropion verfügbar und nur auf Rezept erhältlich. Zudem bieten einige Händler aus anderen Ländern Mysimba rezeptfrei an.

Quelle und weitere Informationen


 

Xena Xenarchos
Xenarchos PR

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Xenia Xenarchos

Von xenarchos

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