Erstmals seit vielen Jahren ging die Zahl der Wohnungseinbrüche 2016 in den meisten Bundesländern zurück. Fast jeder zweite Einbruchsversuch scheiterte, weil Eigentümer ihre Häuser und Wohnungen besser sichern. Einbruchhemmende Fenster und Türen machen es Langfingern schwer, das bestätigt sich hiermit. Gute Gründe also, beim Kauf neuer Fenster spezielles Augenmerk auf den Sicherheitsaspekt zu legen. Auf einige Dinge sollte man dabei unbedingt achten.
Gesamtkonstruktion
Wichtig ist die Betrachtung der Gesamtkonstruktion, die immer nur so gut ist wie das schwächste Glied in der Kette. Schwachstellen dürfen weder Rahmen noch Beschläge, weder Verglasung noch die Montage aufweisen. Nur ein ganzheitliches, geprüftes einbruchhemmendes System kann seine Aufgabe tatsächlich erfüllen. “Ausgefeilte Sicherheitsbeschläge am Rahmen machen wenig Sinn, wenn das Fenster unzureichend im Mauerwerk befestigt ist”, sagt Heinz Blumenstein vom Bundesverband ProHolzfenster. Neben einem Prüfzertifikat sollte man deshalb auch auf die Aushändigung einer Montagebescheinigung bestehen. Die Fensterelemente im Ganzen werden einer Einbruchprüfung unterzogen und in sechs Widerstandsklassen (resistance class) von RC1 bis RC6 eingeteilt.
Empfohlen: Widerstandsklasse RC3
Die Klassen RC 4 bis 6 machen Sinn für besonders gefährdete Räumlichkeiten wie etwa Banken oder Juweliergeschäfte; für Wohnräume genügt es auch ein bis zwei Stufen niedriger. Schon Gelegenheitstäter sind aber inzwischen nicht mehr nur mit Schraubendreher oder Zange unterwegs, sondern mit einem “Kuhfuß”, wie ihn jeder Handwerker besitzt. Ein Fenster oder eine Terrassentür ohne entsprechende Sicherheitsausrüstung ist damit innerhalb von Sekunden aufgehebelt. Deshalb empfehlen Sicherheitsexperten zumindest für Wohnungen im Erdgeschoss die Widerstandsklasse RC3.
Holzfenster am schwersten zu knacken
Um die Widerstandsklasse ab RC2 zu erfüllen, muss etwa bei einer Dreifachverglasung eine der Scheiben aus Sicherheitsglas bestehen – ob innen oder außen spielt dabei keine Rolle. Mit der Wahl des Rahmenmaterials lässt sich die Sicherheit zusätzlich erhöhen. Ein Vergleichstest baugleicher Fenster der Widerstandsklasse RC2 hat ergeben: Holzfenster sind am schwersten zu knacken, sie halten einem manuellen Angriff eher stand.
Staat zahlt mit
Für Maßnahmen zum Einbruchschutz an bestehenden Wohngebäuden kann man staatliche Zuschüsse von bis zu 1.500 Euro erhalten. Nähere Informationen dazu erteilt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder auch der Fensterfachbetrieb. Ein Fachbetriebsverzeichnis gibt es auf der Internetseite des Bundesverbandes ProHolzfenster e.V.: www.proholzfenster.de. Expertenrat bietet der Verband unter www.holzfensterberatung.de (http://www.holzfensterberatung.de).
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