Ein brandneues Buch, das mehr als neugierig macht, gibt es demnächst im Karina-Verlag. Die Leser dürfen gespannt sein! Jetzt schon vorbestellen, damit es pünktlich zu Ostern da ist.
https://www.karinaverlag.at/p/als-jesus-aus-den-wolken-fiel/
Als Jesus aus den Wolken fiel
Er ist heruntergekommen, der Heiland. Rund 2000 Jahre nach seinem Ende erwacht Jesus Christus in Dithmarschen. In einer Kneipe direkt an der Nordseeküste. Ohne Kreuz, ohne Kirche, ohne Judas und auch der Schwefelige nirgends in Sicht. Dafür sitzt Jesus mit den Stammgästen in der Kneipe. Erkennen sie ihn als Heiland an? Der Wirt samt Gattin, Bauer und Fischer, der Viechdoktor und auch Rentner Hermann – jeder schwört auf seine eigene Philosophie. Und so soll es auch sein, denn Dithmarschen war seit jeher ein freies Land mit aufrechten Bürgern, standhaft in Wort und Haltung.
Allerdings stellt sich die nächste Frage: Wenn er wirklich der ist, der er ist, warum ist er dann hier?
Erscheinungstag: 15.04.2022
Leseprobe aus dem Buch
»Mir fehlen die Worte«, zürnte Antje Bruns. Dabei fehlten ihr die Worte gar nicht.
Emotionale Dunkelheit herrschte im »Lütt Hüs«. Licht und Liebe waren derzeit nicht zu erwarten. Die Wirtin stand vor ihrem Platz am Tisch. Die anderen saßen mit gesenkten Köpfen da, schweigend. Vor den Männern die gedeckte Tafel, samt gusseisernem Familientopf. »Ich bin einfach unglaublich empört. Wie kann man nur so dusselig sein!«, herrschte Antje die Kerle an. Alle ohne Ausnahme. Hermann zog Molly dichter an sich. Jesus schaute unschuldig drein. »Wer rudert bei Nebel wie der Teufel? Umsichtig, ruhig und besonnen gleitet ein kluger Ehemann und ein ebenso cleverer Bootsmann durch das Wasser, wenn die Sicht schlecht ist. Nur Dösköppe pullen, was das Zeug hält! Und wie verhielt sich das mit dem Deppenballern?«
Die Wange des Wirts zuckte nervös. Raik und er hatten trockene Kleidung von Madame Rappelkopf erhalten. Sie waren froh, am Leben zu sein, und durften sich nun maßregeln lassen. Jedes Überleben hatte einen Preis – den des Lebens. Die männliche Hälfte des Ehepaars Bruns trug ein Pflaster an der Stirn. Streifschuss. Schrotkörnchen. Eine ehrenwerte Frontverletzung. Akzeptabel, da Zeugnis des Muts. Was hatte die Holde nur? Ein irrtümlicher Beschuss von den eigenen Streitkräften konnte vorkommen. Sogar den Besten.
»Außerdem ist es mir völlig schleierhaft, wie ein ausgewachsener Kerl mit einer Schrotflinte auf ein Schlauchboot zielen kann, in dem Freunde sitzen. Dass er aus Versehen darauf zielt, ist noch halbwegs erklärlich, aber das er abdrück …« Antjes wutverzerrtes Gesicht sagte den Rest. Hanke dagegen sah aus, als wäre er lieber woanders. Vielleicht bei Gretel? Fluchtblick von unten, hin zum Ausgang. Der Wirt hatte dem Schützen bereits verziehen, wollte dem Kameraden beistehen und hob den Kopf.
»Mein kleines Trotzköpfchen …« Weiter kam der Mann mit der ehrenwerten Verletzung nicht.
»Trotzköpfchen!?«, donnerte es über den Eichentisch. Peter Bruns, der es mit Umsicht und Besonnenheit versuchen wollte, verstummte. Er stellte fest, dass ein Ehemann oft nicht nur eine Ehefrau, sondern damit auch eine Meisterin heiratete – die der Standpauke. Das Haupt des Kneipiers senkte sich. Über allem lag der deftige Geruch eines Kohleintopfs. »Empört bin ich! Absolut empört! Wie kann man nur? Was war mit euch beiden Nebelhörnern? Warum seid ihr nicht eingeschritten? Altersweisheit auf Urlaub? Sogar als Studierter, kein bisschen Grips im Kopf?« Antje Bruns wäre nicht Antje Bruns gewesen, wenn sie nicht pragmatisch den Faden in die Zukunft gesponnen hätte. »Ich habe Kohleintopf gekocht. Mit Rinderhackfleisch.« Irgendein Magen knurrte. »Den habt ihr nicht verdient! Ich müsste ihn in die Toilette kippen. Toiletten machen wenigstens, was man von ihnen erwartet. Draufdrücken und das Wasser kommt. Ihr dagegen schmeißt euch idiotischerweise in die Nordsee und beschießt euch, obwohl keiner darum gebeten hat! Habe ich es mit einem Kindergarten zu tun?« Peter Bruns fühlte sich nicht wie in einem Kindergarten. Er wollte gleichfalls kein Klo sein, auch wenn er dafür Kohleintopf bekommen würde. Sein Magen sah das anders. Er knurrte. Der Wille des Wirtes erwog Friedensverhandlungen.
»Ach, mein Puschi …«
»Puschiii?«
Trailer https://www.youtube.com/watch?v=w79KRt-puXk
©byChristine Erdic
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Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
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