So. Aug 4th, 2024

Im Kobolddorf
Wir stehen auf der Lichtung und schauen uns neugierig um. Am Waldrand befinden sich viele kleine erdfarbene Häuschen mit runden Dächern und runden Fenstern. Sie erinnern in ihrer Form ein bisschen an liegende Ostereier. Nepomuck führt uns herum, und wir merken, wie stolz er auf sein Dorf ist. In Deutschland waren die Koboldbehausungen sehr gut getarnt. Hier sei das aber nicht nötig, erklärt Nepomuck. Es käme eigentlich nie ein Mensch hierher. Die Häuschen gehen uns nur bis zur Hüfte, sind innen jedoch komplett eingerichtet.
Vater drängt: wir sollen noch schnell das Zelt aufbauen, denn in einer Koboldhütte können wir natürlich nicht übernachten.
„Können wir nicht einfach heute Nacht nur im Schlafsack übernachten?“, maule ich, denn für den Zeltaufbau fühle ich mich schon viel zu müde. „Nein, das geht nicht:“, entscheidet Nepomuck sofort. „Hier gibt es ganz gemeine Stechmücken. Es
wird zwar nur für kurze Zeit dunkel, aber das reicht aus, um am Morgen völlig zerstochen aufzuwachen. Die Mücken wissen, dass sie nur wenig Zeit haben, daher sind sie besonders aktiv.“
Das klingt nicht so gut. Also machen wir uns doch noch an den Zeltaufbau. Die Kobolde kommen sofort herbeigeeilt und schauen uns interessiert zu. „Baut ihr eure Häuser immer so?“, fragt einer und Nepomuck übersetzt. Wir erklären lachend, dass dies nur ein Zelt sei, dass man jederzeit auf- und abbauen könne.
Endlich steht das Ding, und Nepomuck zeigt uns eine kleine Quelle in der Nähe, wo wir uns frisch machen können. Damit ist auch unser Trinkwasserproblem gelöst, und ich stelle fest, dass die Kobolde sich einen wirklich schönen Platz für ihr Dorf ausgesucht haben. „Wir wohnen schon seit einigen Generationen hier. In der Nähe gibt es noch zwei Dörfer.“, erzählt Nepomuck.
Nelly kommt angestolpert und landet mit einem Plumps auf ihrem Hinterteil. „Uiii!“, macht sie und strahlt uns alle an. Ich nehme sie auf den Arm, und sie patscht mir mit ihren kleinen Händchen im Gesicht herum. Daraufhin kitzele ich sie, und sie gluckst vor Vergnügen. Nepomuck freut sich, dass wir seine Lieblingsschwester so mögen. „Sie ist aber auch zu drollig!“, sage ich und lache. Die Koboldkinder wachsen sehr frei und ungebunden auf, erfahre ich dann. Sie können den ganzen Tag im Wald und auf der Wiese umherspringen und Schabernack treiben. Wenn sie Lust haben, lernen sie in einer Art Schule, die im Sommer auf der Wiese und im Winter im größten Haus des Dorfes abgehalten wird. Alles andere lernen sie auf praktische Art von den älteren Kobolden im Dorf. So gibt es zum Beispiel sehr gute Handwerker, vor allem Tischler und auch sehr gute Bäcker …

Weiter geht es in dem spannenden Buch NEPOMUCKS ABENTEUER!

Weitere Bücher mit Nepomuck:
Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde
Nepomucks Märchen
Mit Nepomuck auf Weltreise
Neue Abenteuer mit Nepomuck und Finn
Weihnachten mit Nepomuck und Finn
Ostern mit Nepomuck und Finn
Zauberhafte Gerichte aus der Koboldküche

byChristine Erdic

Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

Christine Erdic
35050 Izmir
Türkei

indiansummer_61@hotmail.com

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