Dietersheim, 15. November 2016. Am 17. November ist der Hauptsitz von Medela Deutschland, einem international agierenden Hersteller von Stillprodukten und medizinischer Vakuumtechnologie, ganz in lila Licht getaucht. Rund um den Globus beteiligen sich viele Städte mit ähnlichen Aktionen in Lila und machen so auf die Probleme und Risiken der Allerkleinsten aufmerksam. “Medela ist der Gesundheit von Babys und Müttern verpflichtet. Unsere besondere Fürsorge gilt dabei den Kindern, die zu früh zur Welt kommen. Daher unterstützen wir den Welt-Frühgeborenen-Tag aus vollem Herzen und zeigen uns solidarisch”, so Thomas Golücke, Geschäftsführer der Medela Medizintechnik GmbH.
Mehr als 60.000 Kinder kommen in Deutschland jedes Jahr zu früh auf die Welt – also etwa eins von zehn Neugeborenen. Frühgeborene sind somit die größte Patientengruppe in der Kindermedizin in Deutschland. Doch das Wissen über Frühgeburt und die damit verbundenen Risiken – direkt nach der Geburt ebenso wie in der weiteren Entwicklung der Kinder – ist gering. Die oft unvorhersehbare Situation der Frühgeburt belastet die betroffenen Familien und stellt sie und ihr Neugeborenes vor besondere Herausforderungen. “Die Mitarbeiter auf neonatologischen Intensivstationen setzen sich mit viel Engagement für Frühgeborene ein. Doch außerhalb der betroffenen Familien und dieser Berufsgruppen ist die Aufmerksamkeit gering. Daher ist der Welt-Frühgeborenen-Tag, der rund um den Globus mit Aktionen auf das Thema aufmerksam macht, für die Kinder, ihre Eltern und die Gesellschaft wichtig”, weiß Silke Mader, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI). Als europäische Stiftung setzt sich EFCNI seit 2008 für Frühgeborene und deren Familien ein.
Muttermilch – Geborgenheit und Gesundheitsschutz in einem
Muttermilch ist nicht nur für termingeborene Säuglinge, sondern auch für Frühgeborene die optimale Ernährung: Werden sie mit Muttermilch ernährt, haben sie ein geringeres Risiko für Erkrankungen und Entwicklungsverzögerungen des Nervensystems. Im späteren Leben sind Kinder, die mit Muttermilch ernährt wurden, seltener von Übergewicht oder Diabetes mellitus betroffen und zeigen eine bessere Entwicklung des Nervensystems.
Frühgeborene sind direkt nach der Geburt aufgrund ihrer Unreife oft nicht in der Lage, an der Brust zu trinken. Daher greifen neonatologische Intensivstationen meist auf abgepumpte Milch der eigenen Mutter oder gespendete Muttermilch zurück. Frühes Abpumpen, möglichst innerhalb der ersten Stunde nach der Entbindung, hilft der Mutter, die Milchbildung anzuregen und aufrecht zu erhalten. “Medela ist sich der Schwierigkeiten bewusst, die die Versorgung mit Muttermilch auf neonatologischen Intensivstationen mit sich bringt. Wir sind bestrebt, die neuesten evidenzbasierten Forschungsergebnisse bereitzustellen, um das Stillen und den Einsatz von Muttermilch auf neonatologischen Intensivstationen zu unterstützen”, so Golücke.
Früher Start mit vielen Risiken
Als Frühgeborene werden lebendgeborene Kinder bezeichnet, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (SSW) auf die Welt kommen. Dabei unterscheidet man nochmals zwischen mäßig früh geborenen Kindern (32. bis 37. SSW), sehr früh Geborenen (28. bis 31. SSW) und extrem früh geborenen Kindern (vor Vollendung der 28. SSW). Aber selbst Kinder, die zwischen der 37. und 39. SSW geboren werden, haben oft einen erschwerten Start ins Leben, da eine Schwangerschaft üblicherweise 40 Wochen oder 280 Tage ab der letzten Regelblutung dauert.
Eine Frühgeburt ist auch in Europa einer der Hauptgründe für die Neugeborenensterblichkeit und verantwortlich für über die Hälfte aller Todesfälle bei Säuglingen. Da der Körper des Babys bei einer Frühgeburt noch nicht an das Leben außerhalb des Mutterleibes angepasst ist, brauchen die Kinder besonderen Schutz, Fürsorge und Unterstützung.
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