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Bad Homburg v.d. Höhe (ots) –

Am 28. Oktober hat Malteser International den renommierten Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit 2021 zum Thema “Epidemic Preparedness and Response” erhalten. Mit 100.000 Euro ist er einer der wichtigsten und höchstdotierten Preise im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Die digitale Preisverleihung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) wurde live aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin übertragen.

Im Fokus des diesjährigen Preisträgerprojektes steht die Bekämpfung zahlreicher bekannter Infektionskrankheiten, die Epidemien auslösen können – wie beispielsweise die akute Meningitis, Pest, Kinderlähmung, Malaria oder Ebola. “Die EKFS würdigt mit der Vergabe ihres humanitären Preises ein Projekt, das umfassend angelegt ist und auf jede Epidemie in jeder Region angewendet werden kann”, erläutert Dr. Judith von Heusinger, zuständig für die medizinisch-humanitäre Förderung der EKFS.

Den Preis nahm Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi, Country Medical Coordinator der DRC und Regional Health Advisor, von Dr. Dieter Schenk, Stiftungsratsvorsitzender der EKFS, entgegen – im Beisein von PD Dr. Carolin Kröner, Stiftungsrätin, und Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der 44-jährige Preisträger arbeitet seit zehn Jahren für Malteser International. “Wir setzen auf einen effizienten gemeindebasierten Ansatz. Das Ziel besteht darin, die Häufigkeit von Erkrankungen und die Sterblichkeit bei Epidemien zu verringern und die Ausbreitung der Erreger einzudämmen”, erklärt Dr. Uvoyo Ulangi.

Das Preisgeld der EKFS soll dazu verwendet werden, die Resilienz des Gesundheitssystems bei der Vorbereitung und Reaktion auf Epidemien zu stärken. Die umfassende Stärkung lokaler Gemeinden und des Gesundheitssystems soll durch den One Health Ansatz ergänzt werden. Dieser Ansatz erweitert den Fokus auf die Gesundheit von Tieren und der Umwelt. Ziel ist es, die Prävention und die Reaktion auf Zoonosen und umweltbedingte Erkrankungen wie Pest oder Tollwut zu verbessern.

Integrieren und involvieren: lokale Bevölkerung im Mittelpunkt

2018 hat Malteser International in den Provinzen Ituri und Haut-Uélé das Projekt “Community Communication as key for Preparedness, Prevention and Response” etabliert, um verschiedenen Epidemien schnell und erfolgreich begegnen zu können.

Im Fokus steht die Integration der lokalen Bevölkerung. Mit P-FIM – People First Impact Method – einem partizipativen Ansatz, erhalten die Menschen Mitsprache und Mitgestaltung der Maßnahmen zur Pandemievorbeugung und -bekämpfung. Bei diesem gemeindebasierten Ansatz werden die Bedürfnisse der Menschen ermittelt und gemeinsam mit Ihnen Botschaften entwickelt, um die Bevölkerung via Tür-zu-Tür, Radio, Flyer oder Poster über mögliche Infektionswege und Ansteckungen zu informieren und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.

Die zweite Säule ist ein effizientes Frühwarnsystem, das ebenfalls auf Kommunikation und die Vernetzung in die Dorfgemeinschaft setzt. Daneben sind die Vorbereitung, Prävention und Behandlung wichtige Säulen, um den Ausbruch von Epidemien zu verlangsamen oder zu verhindern. Das Projektgebiet umfasst sieben Gesundheitszonen, zu denen jeweils ein Krankenhaus und mehrere Gesundheitszentren gehören. Die Gesundheitszonen haben Notfallpläne entwickelt und wurden mit Vorräten zur Erstversorgung beim Ausbruch einer Epidemie ausgestattet. Der richtige Umgang mit einem Verdachtsfall oder einem tatsächlich erkrankten Patienten ist elementar.

Langfristig und kontinuierlich: Engagement in der Pandemievorsorge

Malteser International ist seit 1996 in der DR Kongo in der Pandemievorsorge und -bekämpfung engagiert. “Die Gesundheitsstrukturen sind hier noch sehr schwach, die Menschen haben nur geringe finanzielle Ressourcen. Dadurch können sich Epidemien sehr schnell ausbreiten und das Gesundheitssystem kann sehr schnell überlastet werden”, erklärt Johannes Schildknecht, Referent für die DR Kongo von Malteser International. Von 2018 bis 2020 kämpfte die Region im Nordosten der DR Kongo mit dem zweitgrößten Ebola-Ausbruch der Welt. Seit 2019 herrscht im Kongo die weltweit schlimmste Masernepidemie. Hinzu kommen Beulenpest, Affenpocken, Gelbfieber, West-Nil-Fieber, Malaria und Meningitis. Enge Interaktionen zwischen Menschen und Tieren sind ein häufiger Grund für Erkrankungen in der Region.

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Laura Jahn

Von Laura

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