Leipzig (ots) – Sie gehört zu den beliebtesten Darstellerinnen Deutschlands. Die vielen Film-Erfolge ihrer Schauspielkarriere „Ost“ haben das unkonventionelle Frauenbild der DEFA mitgeprägt. Am 3. März feiert Jutta Hofmann ihren 80. Geburtstag. Und der MDR gratuliert: Die MDR KULTUR-Doku „Die Fahrradfahrerin von Sanssouci – Jutta Hoffman“ ist online first zu sehen und ab jetzt bis 2. Juni in der ARD Mediathek abrufbar. MDR KULTUR – Das Radio sendet fünf Folgen von Hoffmanns Lesung aus Brigitte Reimanns Tagebüchern von 1955-1963, die ebenfalls ab jetzt als Audio on Demand auf mdr-kultur.de und in der ARD Audiothek zu hören sind.
Am 4. März, 23.10 Uhr, beleuchtet das filmische Porträt „MDR KULTUR Lebensläufe: Die Fahrradfahrerin von Sanssouci – Jutta Hoffman“ im MDR-Fernsehen das Schaffen von Jutta Hoffmann. Keine andere deutsche Schauspielerin hat so viele Frauen durch die Jahrhunderte und Jahrzehnte verkörpert wie sie. Wie Frauen sein können, das hat sie gespielt: sehnsüchtig, selbstbewusst, zerbrechlich, kämpferisch, widerspenstig, emanzipiert, heiter, verwegen …
Jutta Hoffmann wurde am 3. März 1941 in Ammendorf bei Halle geboren. Mit vierzehn ging sie zur Laienspielgruppe der Buna-Werke in Schkopau (Plaste und Elaste), wo ihr Vater arbeitete. Nach dem Abitur bewarb sie sich mit Erfolg an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Noch während der Ausbildung engagierte sie das Berliner Maxim-Gorki-Theater. Vor allem die DEFA-Filme in den 60er und 70er Jahren machten sie zu der „Hoffmann”.
Nach ihrem Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann 1976 wurden die Rollenangebote immer spärlicher. Sie erhielt eine „Arbeitserlaubnis für das nichtsozialistische Ausland“ und wurde im Westen zum Theater-Star. Sie spielte in Inszenierungen von Luc Bondy und Peter Zadek in Salzburg und München, Hamburg. 1982 zog sie nach München. 2017 spielte sie in dem TV-Film „Ein Teil von uns” die Obdachlose Wanda, ihre (bisher) letzte große Rolle.
Am 5. März sendet das MDR-Fernsehen 00.05 Uhr den DEFA-Film „Karla“ aus dem Jahr 1965 mit Jutta Hoffmann als junge, unkonventionelle Lehrerin Klara Blum. Der Film hat Mitte der 1960er Jahre in der DDR keine Chance. Ihm wurde eine pessimistische und skeptizistische Grundhaltung vorgeworfen, verbunden mit einer teilweise falschen Geschichtsbetrachtung. 1990 stellte der Kameramann Günter Ost die ursprüngliche Fassung wieder her und der Film konnte endlich seine Premiere erleben.
MDR KULTUR widmet der Jubilarin vom 1. bis 5. März, immer um 9 Uhr, eine fünfteilige „Lesezeit“, in der sie einen Auszug aus den Tagebüchern von Brigitte Reimann liest. Die 1997/98 erschienene zweibändige Ausgabe der Tagebücher hat MDR KULTUR im Jahr 2000 mit Jutta Hoffmann als Lesung aufgenommen. Zu hören ist jetzt eine Auswahl aus dem ersten Band „Ich bedaure nichts“. Einfühlsam, authentisch und mit einem feinen Gespür für Zwischentöne liest Jutta Hoffmann diese Texte aus den Jahren 1955 bis 1963.
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