Bei Rohrleitungsmontagen mit hohen Anforderungen an die Festigkeit und dem Bau von Gerüsten oder Gestellen sind Gelenkverbinder ein wichtiges Montagezubehör. Der Beitrag liefert einen Überblick über die Varianten von Gelenkverbindern und ihre speziellen Anwendungsgebiete.
Wenn große Kräfte auftreten und Gewicht oder Material gespart werden sollen, ist Leichtbau angesagt. Die klassische Methode sind Fachwerkkonstruktionen – jeder kennt Eisenbahnbrücken aus Stahl und Nieten oder Bauwerke aus der Zeit der Weltausstellungen ab 1851 wie den Kristallpalast in London oder den Eiffelturm. Das Prinzip beruht auf Stahlträgern an den Außen- und Innenkanten der Bauwerke, die Zug- und Druckkräfte übertragen, und den Streben, die der Konstruktion eine stabile Struktur geben. Die Vorteile dieser klassischen Leichtbauweise lassen sich auch auf Rohrbefestigungen übertragen.
Insbesondere im Industriebau können fachwerkähnliche Aufbauten aus Profilschienen helfen, große Stützweiten zu überbrücken, Aussteifungen zu realisieren oder Bewegungen von Tragekonstruktionen zu minimieren. Die diagonalen Stäbe übernehmen hier meist die Funktion eines Druck- oder Zugstabes. Um die Winkeleinstellung der Stäbe genau den Erfordernissen anzupassen, eigenen sich sogenannte Gelenkverbinder, die für die verschiedensten Anwendungsfälle erhältlich sind.
Welcher Typ für welche Anwendung?
Gelenkhalter mit Grundplatte: Auf einer rechteckigen Grundplatte, die mit Dübeln im Untergrund befestigt wird, ist wahlweise längs oder quer ein Scharniergelenk angeschweißt. Dieses Gelenk verbindet die Grundplatte mit einem u-förmigen Stahlprofil, das zur Aufnahme einer Montageschiene dient. Mit diesem Gelenkhalter lassen sich Abstrebungen im Winkelbereich von 0 und 90° realisieren. Beim Befestigungsspezialisten MEFA gibt es diese Produkte in zwei Grundgrößen für die Montageschienen 35 und 45 sowie für das Schwerlastsystem CENTUM.
Gelenkhalter für den Anschluss an Montageschienen: Bei diesem zweiten Typ gibt es statt einer Grundplatte einen Profilanschluss für die Befestigung an einer Montageschiene – ebenfalls für die Formate 35, 45 und CENTUM. Mit diesem Produkt lassen sich vor allem Schienenkonstruktionen aller Art realisieren. Auch für den Aufbau von frei stehenden Gestellen oder Gerüsten mit Streben zur Versteifung sind diese Zubehörteile ideal geeignet.
Gelenkhalter mit Anschlusslochung: Primär für die Einzelabhängung von Rohrleitungen mit Gewindestangen gibt es diese Variante. Der Gelenkhalter lässt sich entweder an Montageschienen oder auch direkt am Baugrund befestigen. Auf der anderen Seite befindet sich lediglich ein Loch zur Befestigung der Gewindestange. Ein Anwendungsbeispiel ist die Rohrleitungsmontage an schrägen Profilschienen oder entsprechenden Dach- und Bodenkonstruktionen.
Gelenkverbinder für Montageschienen: Die Verbindung zweier Montageschienen, die in beliebigen Winkeln zueinanderstehen sollen, ist ebenfalls möglich. Als einfache Variante bietet der Befestigungsspezialist aus Baden-Württemberg hier den flachen Gelenkverbinder für Montageschienen an. Mehr seitlichen Halt bietet der Profil-Gelenkverbinder, der mit zwei Winkelprofilen zur Aufnahme der Montageschienen ausgestattet ist. Die Schienenlage kann frei gewählt werden.
Gelenkwinkel: Schließlich gibt es noch eine Lösung für Gewindezugstäbe. Dies ist der Gelenkwinkel zur Befestigung an Montageschienen oder direkt an den Untergrund zur Abspannung mit M12 Gewindestangen.
Je nach Anwendungsfall im Innen- oder Außenbereich gibt es die Gelenkverbinder mit korrosionsbeständigen Oberflächen und in Edelstahl. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Nachrüstbarkeit: Sind nachträgliche Versteifungen einer Konstruktion oder die Aufnahme höherer Lasten durch weitere Rohrleitungen erforderlich, so lassen sich Streben und Stützen mit Gelenkverbindern problemlos nachrüsten. Voraussetzung ist natürlich eine Systemlösung für Profilstäbe und Zubehör. Bei MEFA sind die Schienensysteme 35, 45 und CENTUM beliebig miteinander kombinierbar.
Lösungen für runde und schiefe Wände
Schräge Dachkonstruktionen waren schon genannt. Es gibt aber noch weitere Fälle, wo Anschlüsse an die Bausubstanz in beliebigen Winkeln erforderlich sind. Gemeint sind Tunnelbauten oder Versorgungsschächte, die oft gekrümmte Wände haben. Eine sichere Rohrleitungsmontage ohne ein breites Sortiment an Gelenkverbindern ist hier kaum möglich.
Ein weiterer Sonderfall sind Festpunkte für Rohrleitungen an schrägen Wänden. Hierfür hat MEFA den Festpunkt Typ A mit Gelenkhalter im Angebot. Der Festpunkt wird hierbei über zwei Gelenkhalter mit dem Bauwerk fest verbunden. Dank der beliebig einstellbaren Winkel ist eine Montage an schräge Decken ebenso möglich wie an stufenförmige Deckenkonstruktionen.
Grundsätzlich ist die Dimensionierung von Abhängungen und Aussteifungen natürlich eine Frage der Festigkeitsberechnung. Sollte diese im einen oder anderen Fall für den Planer oder den Installationsbetrieb zu aufwendig werden, steht der Support der MEFA-Anwendungstechnik mit Rat und Tat zur Seite.
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