Hopfgarten/Tirol – Am Beginn der Firmengründung stand ein persönliches Problem. Josef Ager ärgerte es, dass die Ausfahrt des familieneigenen Hotels mit einem Verkehrsspiegel gesichert war, der im Winter ständig beschlagen und vereist war. Kurz entschlossen begann der findige Tüftler an Lösungen zu arbeiten. Ager nützte sein handwerkliches Geschick und so entstand nach vielen Versuchen der erste beschlagsfreie und vereisungsfreie Verkehrsspiegel. Ager gründete 2004 seine Firma (http://www.spiegel-lux.com/de/) für den Vertrieb seiner Innovation, die er sich im deutschprachigen Raum patentieren hatte lassen.
Basis der eigenentwickelten Technik ist vor allem eine Gel-Schicht unter dem Spiegel, die die Wärme des Tages speichert und so die Vereisung in der Nacht verhindert – das alles ohne elektrische Energiequelle. Insgesamt wird durch eingelagerte Hohlräume, Schaumstoffe und Gel-Kissen zwischen Spiegelfläche und Rückwand die Gehäusetemperatur so kontrolliert, dass Beschlags- oder Eisansatz von vornherein verhindert werden. Diese Innovation, ( ORF (https://tirol.orf.at/v2/news/stories/2957657/) berichtete!) Verkehrsspiegel unter dem Markennamen Spiegel Lux, hat Ager schon bis nach Australien und die Vereinigten Staaten von Amerika verkaufen können. Das Hauptabsatzgebiet aktuell ist jedoch der DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz), wo Spiegel Lux mit den Spiegeln Marktführer (https://www.youtube.com/watch?v=BXULQg_xEzY) ist, wie auch Sales Manager Thomas Achrainer berichtet.
Die europäische Konkurrenz hatte in den letzten Jahren zwar die Eisfrei-Technologie kopieren können, dies sagt Herr Achrainer frische aber nur den Markt auf, und macht die Idee nur schneller auf europäischem Raum publik und die Konkurrenz aus China arbeitet mit Masse, was den europäischen Abnehmern nicht immer passt. Daher gibt es noch viel Potenzial für Verkehrsspiegel “Made in Tirol” – etwa in den zentral- und südosteuropäischen Ländern. Dort will Spiegel Lux jetzt kräftig expandieren. Ager nimmt dafür vor allem die Märkte in Polen, in Griechenland, in Slowenien und den baltischen Staaten ins Visier.
“Expandieren ist wichtig, um zu verhindern, dass die Konkurrenz die Märkte besetzt”, sagt Ager. Er und Achrainer waren daher auch besonders engagiert bei einer Außenhandelstagung der Außenwirtschaft Austria und der Wirtschaftskammer heuer in Innsbruck, wo sie sich Informationen über etliche Exportmärkte in Zentral-, Südosteuropa sowie dem Amerikanischen Raum holten.
Interessiert ist Ager vor allem an Kunden aus dem Bereich Verkehrssicherheit. Über solche Kunden kam Spiegel Lux in den deutschen Markt: “Wir könnten die Auslandsmärkte nicht selbst betreuen und uns mit den Endkunden auseinandersetzen”, begründet Ager.
Er kann auf den Exportmärkten mit mehreren Vorteilen punkten: Zum einen die innovative Eisfrei-Technologie, zum anderen der hohe Qualitätsstandard: “Wir produzieren alles selbst.” Folge: “Wir haben so gut wie keine Reklamationen”, berichtet Ager: “Mit kompromisslosem Qualitätsmanagement und einem modernen Maschinenpark konnten wir unsere Produkte an die technologische Spitze bringen.” Die Flaggschiff-Produkte sind schlag- und stoßfest gefertigt und halten härtesten Ansprüchen stand, unteranderem da sich die Firma auf die Spiegelflächen aus Edelstahl spezialisiert hat.
Um den Markt noch besser zu verteidigen und neue Märkte noch gezielter erobern zu können, arbeitet das Hopfgartener Unternehmen an weiteren Verbesserungen. So soll eine neue Produktlinie mit Kunststoffrahmen (statt Edelstahlrahmen) die preisliche Wettbewerbsfähigkeit verbessern damit es für allfällige neue Mitbewerber unattraktiver wird, in den Markt hereinzudrängen. Der Markt der Verkehrsspiegel wird wachsen, neue Anforderungen wie E-Roller, E-Bikes müssen in den Stadtgebieten sicher sein, der Einsatz von Verkehrsspiegeln ist damit ein steigender Wachstumsmarkt. Wir verlassen uns hier auf unsere spezialisierten Vertriebspartner, sie kennen die Kundensituation und wissen welcher Verkehrsspiegel für die differenzierten Anforderungen genau der Richtige ist.
Solche Innovationen hält Ager für wichtiger als selbst seine Patente. “Die schützen nur bedingt. Ein Konkurrent braucht nur kleine Modifikationen vorzunehmen und hat dann unter Umständen schon die Möglichkeit, selbst in den Markt zu drängen. Innovationstempo und hohes Qualitätsbewusstsein seien daher wichtig, sagt Ager.
Für Josef Ager und Thomas Achrainer von der Techno Verkehrstechnik Handels GmbH in Hopfgarten war die Tagung eine hervorragende Gelegenheit, das eigene Geschäft auf internationalere Beine zu stellen.
Quelle (https://www.wirtschaft.tirol/?s=spiegel+lux)/Erstveröffentlichung: “Tiroler Wirtschaft” – Dez. 2018
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