Viele Mitarbeiter befinden sich nach wie vor im Homeoffice und vermissen mehr und mehr die gewohnte persönliche Zusammenarbeit. Dies stelle Führungskräfte und Unternehmen vor große Herausforderungen. Zudem sorgten unbestimmte Zukunftsaussichten für verunsicherte Mitarbeiter. “Führungskräfte müssen jetzt umso mehr ihren Mitarbeitern aktiv zuhören, transparent kommunizieren und die virtuelle Zusammenarbeit zum Nutzen aller gestalten”, erläutert Führungskräfteentwicklerin und Change-Coach Janine Müller-Dodt.
In Zeiten virtueller Zusammenarbeit sei es für Unternehmen wichtig, die gemeinsamen Ziele zu erreichen und sich für die Zeit nach COVID-19 aufzustellen. Der Einsatz von einfachen IT-Lösungen zur Zusammenarbeit sei bis vor kurzem noch sehr gering gewesen. “Die Social Collaboration Studie 2019 (https://www.campana-schott.com/de/de/unternehmen/media-events/studien/social-collaboration-studie) bestätigt zum Beispiel, dass Instrumente zur sozialen Zusammenarbeit bei einem Viertel der Befragten vor COVID-19 kaum eine Rolle spielten und sich 60 % der Unternehmen in der Planungs- bzw. Implementierungsphase befanden”, erläutert Janine Müller-Dodt. Wurde die Einführung virtueller Tools im Februar 2020 noch scharf diskutiert und oftmals abgelehnt, so wurden diese seit Beginn der Kontaktsperre mit Schallgeschwindigkeit eingeführt.
Jetzt gelte es, die Prozesse der Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern, Teams, mit Lieferanten und weiteren relevanten externen Stakeholdern zu verbessern, denn die virtuelle Zusammenarbeit wird auch nach COVID-19 bestehen bleiben. Insbesondere Führungskräfte seien jetzt in der Pflicht, wie Müller-Dodt ausführt: “Für die Führungsteams gilt es jetzt mehr als je zuvor, ,das Ohr an der Mannschaft” zu haben und sicherzustellen, dass die Mitarbeiter mit den neuen Kooperationsmöglichkeiten unmittelbar spürbare Verbesserungen im eigenen Alltag erfahren.” Des Weiteren sei es wichtig, die Mitarbeiter einheitlich zu informieren, ihnen Orientierung zu geben, wie die nächsten Wochen gestaltet werden und wie es nach COVID-19 weitergehen soll. “Stärken Sie jetzt das Vertrauen, indem Sie die Mitarbeiter persönlich unterstützen, denn Homeoffice ist anders als die gewohnte Bürotätigkeit”, rät Müller-Dodt. Der Wandel von der gewohnten persönlichen Zusammenarbeit hin zu virtuellen Teams sei eine tiefgreifende Veränderung des Arbeitsalltags und leite auch einen Kulturwandel des Unternehmens ein. Die vier Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Umsetzung virtueller Führung seien: ein starkes Commitment des Top-Management, die Vorbildfunktion der Führungskräfte, eine Vertrauenskultur und eine durch inspirierende Motivation und individuelle Wertschätzung geprägte Führungskultur.
Darüber hinaus gibt Janine Müller-Dodt weitere Tipps für erfolgreiche virtuelle Zusammenarbeit: “Führungskräfte können das Teamgefühl stärken, indem sie ihrem Team genügend Raum für informellen Austausch geben. Zudem fördert eine virtuelle Aktivitätenplanung, die für alle Teammitglieder und die Führungskraft jederzeit zugänglich ist, die erfolgreiche Zusammenarbeit. So kann sichergestellt werden, dass jedes Teammitglied zur richtigen Zeit an den richtigen Aufgaben arbeitet. Meetings müssen hinsichtlich ihrer Relevanz geprüft werden. Solche, die bisher nur der Informationsvermittlung dienten, sollten zum Beispiel ersatzlos gestrichen werden.”
Mithilfe einer gut gestalteten virtuellen Zusammenarbeit, transparenter Kommunikation sowie einer motivierenden und wertschätzenden Führung gelinge es, dass sich die Mitarbeiter trotz der virtuellen Zusammenarbeit mit dem Team und dem Unternehmen identifizieren. “Wenn Mitarbeiter ihren Führungskräften gerade in herausfordernden Zeiten vertrauen und wissen, dass sie auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeiten, dann entwickeln sich die Zusammenarbeit und das Engagement positiv”, bekräftigt Janine Müller-Dodt abschließend.
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