Auch Bauschaum kann es zu kalt werden, zumindest bevor er ausgehärtet ist. Handelsüblicher PU-Schaum sollte nach Angaben des PU-Schaum-Infocenters (https://www.pu-schaum.center) nicht bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius verarbeitet werden. Bei kühlen Temperaturen sinkt die zur Aushärtung notwendige Luftfeuchtigkeit und die chemischen Reaktionen verlangsamen sich. In der Folge kann der Schaum spröde und brüchig werden und auf der Oberfläche eine pulverartige Schicht bilden. Hinzu kommt, dass das PU-Prepolymer in der Dose umso zäher ist, je kälter es ist, und deswegen nicht mehr so gut austreten kann.
Wer in der kalten Jahreszeit trotzdem nicht auf Bauschaum verzichten will, benutzt am besten einen speziellen Winterschaum. Dieser Spezialschaum ist für Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius ausgelegt und lässt sich deswegen problemlos auf Winterbaustellen benutzen. Der reduzierte Feuchtigkeitsbedarf dieses Schaums sorgt dafür, dass er bei niedrigen Umgebungstemperaturen auf kalten Untergründen gut durchtrocknet und eine homogene Zellstruktur bilden kann. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Bauschaumdosen selbst bei der Verarbeitung eine Eigentemperatur von mindestens 5 Grad Celsius haben. Ist der Bauschaum einmal ausgehärtet, ist er übrigens kälteunempfindlich und bis zu minus 40 Grad Celsius temperaturbeständig.
Was aber tun, wenn kein Winterschaum zur Hand ist und eine normale PU-Schaumdose ihren Dienst tun muss? In diesem Fall kann man die Dose vorsichtig erwärmen, zum Beispiel in einem warmen Wasserbad. Allerdings sollte man hierbei sehr vorsichtig sein, damit sich das in der Dose befindliche Druckgas nicht zu schnell ausdehnt. Wird die Dose zu schnell erhitzt, besteht Explosionsgefahr. Also auf gar keinen Fall die Bauschaumdosen auf die Heizung legen oder gar mit einem Bunsenbrenner erhitzen!
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