Die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gemeinnützige Gesellschaft mbH eröffnete dieses Jahr einen neuen Standort in Eilenburg und baut damit ihre regionale Struktur weiter aus. Das Team um Koordinatorin Constanze Petschick stellt Themen wie Kundennähe, Erreichbarkeit und berufliche Flexibilität weiter in den Focus der Arbeit. Das ist auch notwendig, sagt Constanze Petschick, denn all zu oft lägen die Bedürfnisse und Motivationslagen von Teilnehmer und Auftraggeber weit auseinander. “Die Spezialisierung auf die berufliche Teilhabe benachteiligter Menschen ist eben speziell und erfordert individuell angepasstes Vorgehen”, meint Petschick weiter.
Seit April in diesem Jahr wird an dem Standort mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gearbeitet. Es gilt bei den Teilnehmern entweder eine fehlende Berufsreife zu entwickeln oder sie in der betrieblichen Ausbildung so zu unterstützen, dass der Abschluss gelingt. Zu häufig brechen Auszubildende ihre Lehre ab. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) informiert, dass ca. 20-25 Prozent der Azubis ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen (Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2015; S. 194.) Die Abbruchquote sei jedoch von Beruf zu Beruf sehr unterschiedlich und die Ursachen vielfältig. Sie reichen von Kenntnis- und Fähigkeitsmängeln über schwierige persönliche Problemlagen bis zur Null-Bock-Mentalität des Teilnehmers. Hier jeweils richtig anzusetzen bedarf hoher Kompetenzen durch die FAW-Mitarbeiter.
“Es gilt nicht nur die Schwächen herauszufiltern, sondern es gilt bei unseren Teilnehmern ihre Stärken zu stärken. Das hört sich leicht an, aber dahinter steckt ein ganzer Kanon von Fragen, der für jeden Teilnehmer genauestens beantwortet werden muss”, so Thomas Buchmann von der FAW:
– Welche Fähigkeiten besitzt der Teilnehmer bereits?
– Welche Fähigkeiten können mit angemessenem zeitlichem Aufwand ausgebaut werden?
– Welche persönlichen Probleme stehen einer erfolgreichen beruflichen Ausbildung und Eingliederung im Wege?
– Wie können wir den Teilnehmer beim Abbau der Probleme unterstützen?
– Ist es hilfreich, einen Netzwerkpartner einzubinden?
– Für welche Berufe ist der Jugendliche aufgrund seiner Kompetenzen und Potenziale geeignet?
– Welche Fähigkeiten und Kompetenzen müssen noch ausgebaut werden?
– Welche Unterstützung benötigt der Teilnehmer, um noch fehlende berufsrelevante Kompetenzen und Fähigkeiten erwerben zu können?
– Welche Anforderungen stellt der Betrieb an den Jugendlichen? Gibt es nachrangige Anforderungen, die nicht von Anfang an erfüllt sein müssen?
– Ist der Betrieb bereit, sich auf die Besonderheiten des Jugendlichen einzulassen? Wie kann er darauf vorbereitet und im Umgang mit dem Teilnehmer unterstützt werden?
– Welche Möglichkeiten hat der Betrieb, den Arbeitsplatz des Jugendlichen behindertengerecht auszugestalten?
Und welches Fazit kann die FAW ziehen? Es lohnt sich, etwas anzugehen, was zunächst schwierig, undenkbar oder neu erscheint. Es lohnt sich, miteinander zu arbeiten und bis zum Schluss durchzuhalten, neue Seiten (Stärken) an sich zu entdecken und zu erleben. Es lohnt sich, andere (aus der Gruppe) anders wahrzunehmen, zu erleben und dadurch auch neu kennenzulernen. Es lohnt sich, etwas Fremdes zu wagen, sich zu überwinden und mutig zu sein. Es lohnt sich, andere Meinungen zuzulassen, flexibel zu sein andere Vorschläge anzuhören und zu akzeptieren. Es lohnt sich Vertrauen zu haben, offen zu sein, sich einer Aufgabe zu stellen und dabei einfach mal ins kalte Wasser zu springen. Es lohnt sich, über seinen Schatten zu springen.
FAW gGmbH / Außenstelle Eilenburg
Wallstraße 2-3
04838 Eilenburg
Telefon: 03423 70961-0
Ansprechpartner:Constanze Petschick
E-Mail: constanze.petschick@faw.de
Web: www.faw.de
Kontakt
Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH
Thomas Buchmann
Rosa-Luxemburg-Straße 29
04103 Leipzig
0341/96415-16
0341/96415-40
thomas.buchmannn@faw.de
http://www.faw.de
Thomas Buchmann
Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH
thomas.buchmannn@faw.de