Bonn, 14. Februar 2018_ Einmal jährlich ermittelt Nexiga, Full-Service-Anbieter und Kompetenzführer für Geomarketing, die Kaufkraft deutscher Verbraucher. Die aktuelle Auswertung, die die prognostizierte Kaufkraft 2018 (http://marktanalystonline.de/karte-des-monats/022018/) für ganz Deutschland auf Gemeinde-Ebene darstellt, verspricht rosige Zeiten: Lag die Kaufkraft 2017 noch bei 22.847 Euro pro Kopf, wird sie dem Trendbarometer zufolge 2018 schon bei 23.525 Euro pro Einwohner liegen. Somit hätten die Deutschen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Schnitt 678 Euro mehr zur Verfügung, ein Plus von knapp drei Prozent.
Wo steckt das Geld in Deutschland?
Vor allem in und um Großstädte ist die Kaufkraft in Deutschland besonders hoch. Halbmondförmig ziehen sich die Gemeinden mit der höchsten Kaufkraft durch den Westen Deutschlands: von Hamburg über Hannover, die Rheinschiene mit Düsseldorf, das Rhein-Main Gebiet um Frankfurt und die Region Stuttgart bis in den Raum München. Zu den kaufkraftstärksten Gemeinden gehören laut Vergleichsindex Grünwald bei München (263,1), Wohltorf bei Hamburg (223,8) und Königstein im Taunus (207,9). Dort verfügen die Einwohner über mehr als doppelt so viel Kaufkraft wie im Bundesdurchschnitt.
Zu den “ärmsten” Gemeinden zählen Anklam in Mecklenburg-Vorpommern (81,0), Zittau in Sachsen (81,6) und Prenzlau in Brandenburg (82,2) – allesamt Gemeinden, die in den neuen Bundesländern liegen. Aber auch im Westen Deutschlands gibt es kaufkraftschwächere Städte wie zum Beispiel Bremerhaven in Bremen (85,4) oder Duisburg in Nordrhein-Westfalen (87,0).
Der Osten holt weiter auf
Ein Unterschied zwischen dem kaufkraftstärkeren Westen und dem Osten ist zwar auch im Trendbarometer für 2018 festzustellen, aber im Vergleich zur Auswertung im Vorjahr holen die Gemeinden im Osten Deutschlands weiter auf – wenn auch nur wenig. Während 2017 der Kaufkraftindex im Osten ohne Berlin bei 88,6 lag, wird er für 2018 auf 88,8 prognostiziert. Insgesamt kommen der Auswertung zufolge die Gemeinden im Osten ohne Berlin in diesem Jahr auf eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 20.898 Euro. Die Kaufkraft in den alten Bundesländern inklusive Berlin beträgt dagegen 23.998 Euro. Das bedeutet, die Bewohner der neuen Bundesländer haben 12,9 Prozent weniger Kaufkraft als die Einwohner in den alten Bundesländern.
Weil bei den derzeit niedrigen Zinserträgen das Sparen wenig lohnt, lädt der volle Geldbeutel die deutschen Verbraucher verführerisch zum Shoppen ein. Für Unternehmen können die Informationen aus der Kaufkraft-Karte von Nexiga wertvoll sein, weil sich anhand dieser Karte die solventesten Regionen Deutschlands ermitteln lassen. Diese Informationen können direkt in die Planung von Marketing- und Vertriebsaktivitäten einfließen. Auch unternehmerische Entscheidungen – etwa die Planung neuer Standorte oder Vertriebswege – können mithilfe der Kaufkraft-Karte untermauert werden.
Erklärung zur Kaufkraft-Karte
Unter dem hier verwendeten Begriff Kaufkraft wird der Anteil des “verfügbaren Einkommens” der Wohnbevölkerung verstanden. Basis ist die Erfassung des Nettoeinkommens der privaten Haushalte. Neben dem Erwerbseinkommen zählen dazu auch Renten, Arbeitslosengeld, Transferleistungen (HartzIV), Kindergeld und Kapitaleinkünfte. Die Kaufkraft wird am Wohnort erfasst und sagt somit nicht aus, wo das verfügbare Geld ausgegeben wird.
Quellen: Eigene Berechnungen von Nexiga auf Basis von Daten des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), des Statistischen Bundesamts und der Bundesanstalt für Arbeit.
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