Frankfurter Rundschau (ots) – Über 40 Millionen männliche Küken im Jahr werden hierzulande kurz nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert. Ab 2022 ist diese Praxis verboten. Freilich nicht, weil die große Koalition den tierschutzwidrigen Missstand endlich beseitigen wollte, sondern weil das Bundesverwaltungsgericht der Politik 2019 Druck machte und das Kükentöten nur noch für eine Übergangszeit erlaubte. Tierschutzbelange wögen schwerer als wirtschaftliche Interessen, urteilten die Richter – und machten damit auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) Beine, die die Entwicklung von Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brut-Ei mit mehreren Millionen Euro unterstützte. Doch damit ist rund ums Ei noch längst nicht alles gut. Der Tierschutzbund fordert eine Abkehr von der Hochleistungszucht und die Förderung von “Zweinutzungshühnern” – bei denen die Hennen Eier legen und die Hähne zur Mast aufgezogen werden. Das sollte uns Verbrauchern etwas höhere Preise wert sein.
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