Berlin/Karlsruhe, 27.09.2017 – Das Bundesamt für Güterverkehr und Toll Collect informieren auf der Nufam in Karlsruhe über Neuerungen und Veränderungen für die Transportunternehmen, die sich im Rahmen der Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen ergeben. Zu finden ist der Gemeinschaftsstand in der Halle 3, Stand 309. Gleichzeitig beginnt in Karlsruhe eine bundesweite Info-Tour durch 14 Städte, die bis Anfang 2018 abgeschlossen sein wird.
Ende März 2017 ist das Gesetz zur Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen zum 1. Juli 2018 in Kraft getreten. Mit der Erweiterung wächst das mautpflichtige Streckennetz um das Zweieinhalbfache. Gegenwärtig sind rund 15.000 Kilometer Autobahnen und ausgewählte Bundesstraßen gebührenpflichtig. Durch die Ausweitung der Gebührenpflicht ist mit zahlreichen zusätzlichen Firmen, die das Mautsystem nutzen werden, zu rechnen.
Toll Collect ist mit der technischen Weiterentwicklung des Mautsystems beauftragt. Ziel ist es, dass das Bezahlen der Gebühr für die Transportunternehmen und die Fahrer weiterhin gewohnt zuverlässig und einfach funktioniert. Die Prozesse werden so gestaltet, dass es für die Kunden spürbare Vorteile gibt und ihre betrieblichen Abläufe nicht beeinträchtigt werden. Technisch ist die Weiterentwicklung eine Herausforderung, da sie bei laufendem Betrieb realisiert wird. Die Neuerungen werden stufenweise eingeführt. Sie betreffen alle Teile des Lkw-Mautsystems von der satellitengestützten automatischen Mauterhebung über die manuelle Einbuchung bis hin zur Kontrolle.
Die automatische Einbuchung mit der On-Board Unit (OBU) wird weiterentwickelt, weil sich auf Bundesstraßen vieles öfter und schneller als auf Autobahnen ändert – Baustellen, Straßensperrungen, Durchfahrverbote. Damit ändern sich auch die Daten für die Mauterhebung viel häufiger und kurzfristiger als bisher. Deshalb übermitteln die On-Board Units künftig die Fahrdaten und die zur Mauterhebung relevanten Fahrzeugmerkmale an die Zentrale. Erst dort wird die Maut berechnet. Derzeit werden die Mautbeträge in der On-Board Unit berechnet und dann an das Rechenzentrum gesendet. Die Umstellung beginnt in den nächsten Wochen und dauert bis ins 2. Quartal 2018 hinein. Sichtbar wird die Umstellung durch eine veränderte Anzeige im Display der On-Board Unit. Die mehr als eine Million eingebauten Fahrzeuggeräte für die automatische Mauterhebung können weiter genutzt werden. Fahrer und Unternehmen müssen dafür nicht aktiv werden. Werkstatt-aufenthalte sind nicht erforderlich.
Toll Collect garantiert auch weiterhin größtmöglichen Datenschutz und setzt auf das Prinzip Datenvermeidung und Datensparsamkeit. Mit der Weiterentwicklung gilt unverändert: Mautdaten dürfen nach Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG) ausschließlich für die Zwecke des BFStrMG, d.h. für die Mauterhebung verarbeitet und genutzt werden.
Unternehmen, die ab 2018 neu am Mautsystem teilnehmen, sollten frühzeitig entscheiden, wie sie die Mautgebühr bezahlen wollen. Wer häufig die mautpflichtigen Straßen nutzt, für den ist die Bezahlung über das automatische Einbuchungsverfahren per OBU sinnvoll.
Die manuelle Einbuchung wird künftig einfacher. Ab Ende 2017 kann online über Smartphone, Tablet und stationären PC gebucht werden. Im Frühjahr 2018 erleichtert dann eine App die Buchung auf den mobilen Geräten. Ergänzt wird die manuelle Einbuchung durch 1.100 Mautstellen-Terminals, die vor allem an den Grenzübergängen und wichtigen Verkehrsknotenpunkten aufgebaut werden und die bisherigen 3600 Terminals schrittweise ablösen.
Zukünftig wird auf den Bundesstraßen die Einhaltung der Gebührenpflicht – zusätzlich zu den mobilen Kontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr- mit sogenannten Kontrollsäulen überprüft. Die ersten der knapp vier Meter hohen, blauen Säulen wurden bereits aufgebaut.
Weitere Informationen unter www.toll-collect.de (http://www.toll-collect.de)
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Claudia Steen
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presse@toll-collect.de
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