So. Aug 4th, 2024

OVH (https://www.ovh.de/) betreibt, verwaltet und wartet seit 2006 sein eigenes Glasfasernetz. Jedes der 28 Rechenzentren ist über den OVH Backbone, das eigene, von den OVH Teams verwaltete Netzwerk, mit dem Internet verbunden. Dieses Netzwerk besteht aus 32 Präsenzpunkten (PoP), die über Glasfaser miteinander verbunden sind. Jeder PoP funktioniert im Prinzip wie ein Autobahnkreuz zwischen OVH und anderen Anbietern (Internetanbietern, Cloud-Anbietern, Telekommunikationsbetreibern, …). Wenn man von Netzwerkkapazität spricht, dann bezieht man sich auf die Gesamtkapazität aller “Autobahnkreuze”. Und diese Gesamtkapazität beträgt nun 15 Tbit/s.

Für OVH ist es ein wesentlicher Vorteil auf dem Markt, ein eigenes Netzwerk zu besitzen. Dadurch kann der Provider qualitativ hochwertige Dienste so nah wie möglich beim Kunden und deren Endnutzern verwalten. Die Mehrheit der Konkurrenten stützt sich in diesem Punkt auf Drittanbieter (Betreiber von Transitnetzen), wodurch sie die Qualität ihrer Dienste nicht im selben Maße kontrollieren können.

Das eigene Backbone ermöglicht es, den Kunden weltweit eine qualitativ hochwertige Bandbreite und niedrige Latenzen zu bieten.

OVH benötigt zudem eine große Menge überschüssiger Kapazität, um Lastspitzen großangelegter Angriffe abzufangen (Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS)) und effektiv zu schützen. Wissen, wie man diese Angriffe abwehrt, reicht alleine nicht aus. Man muss vor allem dazu in der Lage sein, diese auch im eigenen Netzwerk abzufangen.

Als Cloud-Anbieter ist der ausgehende Traffic natürlich viel höher als der eingehende Traffic und er steigt täglich an, im Durchschnitt um über 36 % jedes Jahr. Dennoch ist es wichtig, dass OVH auch die Eingangskapazität erhöht, wenn auch “nur”, um eine Überlastung bei DDoS-Angriffen zu vermeiden. So kann das Unternehmen mithilfe der VAC Angriffe bewältigen und filtern, ohne dabei das Netzwerk zu überlasten und den legitimen Traffic zu beeinträchtigen.

Die zusätzliche Kapazität erhöht auch die Verfügbarkeit. Selbst ein Zwischenfall in einem der PoPs oder ein Netzwerkausfall bei einem der Partner (Betreiber, Internetanbieter usw.) führt weder zu einer Überlastung des Netzes noch wird die Dienstqualität durch höhere Latenzzeiten beeinträchtigt. Schließlich ist OVH über mehrere PoPs so gut wie möglich mit seinen Partnern verbunden. Wenn der Provider zum Beispiel mit einem Betreiber gleichzeitig über zwei PoPs verbunden ist, kann OVH nur 50 % der Kapazität des einzelnen PoPs nutzen, bei drei PoPs nicht mehr als 33 % usw. Bei einer Störung oder einem Ausfall besteht die größte Herausforderung darin, abzuschätzen, wohin der Traffic geleitet werden soll (das heißt über welchen PoP).

Das Upgrade des Asien-Pazifik-Netzwerks im Fokus
Die kürzlich vorgenommenen Arbeiten am Asien-Pazifik-Netzwerk zeigen deutlich, wie sehr die Eingriffe der OVH Teams auf allen Ebenen des Backbone zu einer erhöhten Verfügbarkeit und einem verbesserten Kundenschutz beitragen.
OVH hat seine Rechenzentren in Sydney und Singapur mit neuen Core-Routern ausgestattet. Jeder einzelne verfügt über eine Routing-Kapazität von bis zu 4,8 Tbit/s.

Darüber hinaus hat der Provider vier neue Backbone-Router (zwei in Singapur und zwei in Sydney) installiert, die alle über 100G-Verbindungen verknüpft sind. Diese Erneuerungen ermöglichen es OVH, sich mit mehr Anbietern zu verbinden und die Kapazität über das eigene Netzwerk hinaus zu erhöhen.

OVH hat ebenfalls in Verbindungen mit 100 Gbit/s investiert, um sich mit weiteren PoPs zu verbinden. So wurde die Sicherheit des Netzwerks durch eine größere Kapazität zum Abfangen von DDoS-Angriffen weiter erhöht.

Und dank einer neuen Verbindung mit geringer Latenz zwischen den beiden OVH Asien-Pazifik Rechenzentren (mit 88 ms statt 144 ms Latenzzeit) und der Umleitung des Routings über Singapur konnte OVH letztendlich noch weitere wertvolle Millisekunden dazugewinnen.

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Andreas Twinkler

Von prgateway

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