Sa. Okt 12th, 2024

Die Mehrzahl der Bewohner in den grenznahen Pflegheime in Tschechien für Rentner aus Deutschland und Österreich ist in der Mobilität und/oder durch eine Altersdemenz eingeschränkt. Abnehmende Konzentrationsfähigkeit bis hin zum Verlust, Wortfindungsstörungen , auffälliges soziales Verhalten, Bewegungseinschränkungen, Inkontinenz, Wahrnehmungsstörungen, Schluckstörungen und Orientierungslosigkeit sind oftmals Folgen des allmählichen Verlusts kognitiver Funktionen.

In den Pflegeheimen im benachbarten Tschechien versuchen die Pflege- und Betreuungsteams die kognitiven Fähigkeiten so lange als möglich zu erhalten, wissend dass der körperliche und geistige Verfall in den meisten Fällen nicht aufzuhalten ist und am Ende der zu pflegende Seniorin bzw. die Seniorin ihre eigenen nächsten Verwandten nicht mehr erkennt und auch nicht in der Lage ist Dinge mit der korrekten Bezeichnung zu benennen, ganz zu schweigen eine kleine Konversation zu führen oder einer solchen geistig zu folgen.

Die Pflege dieser an Demenz erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner erfordert über die sonst bekannten und üblichen Pflegeleistungen, wie z.B. Hilfe bei der persönlichen Hygiene, bei Ausscheidungen, bei der Speisenaufnahme, Verbandswechsel, Medikamentenverabreichungen, Lagerungshilfen, usw. zusätzlich ein besonderes Betreuungsangebot, das die Bedürfnisse dieser Personengruppe berücksichtigt und das in Tschechien soziale Betreuung genannt wird. Ein erheblicher Anteil am Zeitaufwand in einem tschechischen Pflegeheim betrifft diese soziale Betreuung bei der die Seniorinnen und Senioren, ihren kognitiven Fähigkeiten entsprechend, vom Pflege- und Betreuungspersonal beschäftigt und/oder umsorgt werden. In den Pflegeheimen in Tschechien wird dabei das Ziel verfolgt noch vorhandene Fähigkeiten zu stabilisieren um den Senior/die Seniorin in die Lage zu versetzen noch möglichst viel im Tagesablauf selbst oder mit kleinen Hilfen zu bewältigen. Aber auch, wenn diese Fähigkeiten nicht mehr vorhanden sind sprechen die Betreuungskräfte mit den Seniorinnen und Senioren und wenden sich ihnen aktiv zu – auch wenn es von diesen keinerlei Reaktion mehr gibt. In den Pflegeheimen in Tschechien wird in diesen Fällen, in denen keine verbale Kontaktaufnahme mehr möglich ist, auf eine Kommunikation durch Berührung gesetzt um ein natürliches Milieu von Vertrauen und Verständnis aufzubauen.
Bei an Demenz erkrankten Rentnerinnen und Rentnern ist es den Teams in den Pflegeheimen in Tschechien besonders wichtig neben einer qualifizierten Pflege auch eine zuwendungsorientierte und würdevolle Betreuung zu leisten.

Dies dürfte auch der Grund sein warum Seniorenheime in Tschechien sich ständig höherer Beliebtheit erfreuen und das nicht nur wegen der eindeutig niedrigeren Pflegeheime kosten. Neben den – im Vergleich zu Deutschland und Österreich – signifikant niedrigeren Kosten für das Pflegeheim bieten diese tschechischen Pflegeheime eine sehr gute Pflege sowie eine liebevollen Betreuung und haben sich so in den letzten Jahren zunehmend als mindestens gleichwertige Alternative für Seniorinnen und Senioren aus Deutschland und Österreich etabliert. Vor allem die Senioreneinrichtungen in unmittelbarer Grenznähe, also in der Region Böhmerwald/Sumava/Strazny, erfreuen sich großer Beliebtheit.
Und dies trotz der Tatsache, dass das ausländische Pflegeheim von der Heimatkrankenkasse/Heimatpflegekasse keine Vergütung erhält. Der Senior/die Seniorin hat bei einem Aufenthalt die anfallenden Kosten selbst aufzubringen. Unter dem Strich lohnt sich das trotzdem. Während ein/e Senior/In in Deutschland und Österreich nicht selten mehrere tausend Euro pro Monat für einen Platz mit Pflege und Vollverpflegung aufbringen muss ist der monatliche Beitrag in der Regel nur 300 Euro bis 700 Euro monatlich, je nach Zimmerkategorie und Pflegegrad/Pflegestufe. In diesem Betrag ist das Pflegegeld (A,D) bereits eingerechnet.

Unterzieht man die Kosten für ein Pflegeheim in Tschechien einer Prüfung und vergleicht das Angebot mit Pflegeeinrichtungen im Heimatland so kann sich leicht eine Einsparung von 20 – 30tausend Euro pro Jahr ergeben bei vergleichbaren Pflegeleistungen und einer mehr zuwendungsorientierten Betreuung.
Die Akzeptanz und Beliebtheit dieser Pflegeeinrichtungen in Tschechien ist also begründet und dieser Trend dürfte auch die nächsten Jahre weiter anhalten. Aufgrund der dann in Rente gehenden Babyboomer ist sogar davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Plätzen das Angebot übersteigen wird.

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