So. Okt 20th, 2024

Heutzutage arbeitet nahezu jeder Planer und Architekt mit einer CAD-Software, um Pläne zu zeichnen oder zu bearbeiten. Mit fast jedem Fortschritt sind jedoch neue Probleme verbunden. So gilt zum Beispiel: Je größer oder multifunktionaler ein Gebäude ist, desto komplexer ist meist auch dessen Aufbau. Das spiegelt sich in der CAD-Zeichnung wider. Dasselbe gilt für Maschinenanlagen. Wie behält man hier den Überblick?

Man bedient sich einer guten Layerstruktur – also eines definierten Verfahrens zur Strukturierung der Zeichnungsdateien beziehungsweise CAD-Dateien (https://einszueins-digital.de/cad-digitalisierung-papier-plaene-technische-zeichnungen-digitalisieren). Hierbei werden die Zeichnungen in mehreren Ebenen beziehungsweise Layern aufgebaut. Diese Ebenen enthalten beispielweise die Kontur von Bauteilen, Objekten, Schraffuren oder Bemaßungen. Dies ermöglicht es, durch ein einfaches Aus- und Einblenden der einzelnen Layer die grafische Darstellung auf den Verwendungszweck der Zeichnung zuzuschneiden.

Die Layerstruktur ist die Grundlage jeder CAD-Zeichnung. Jeder, der mit einem CAD-Programm arbeitet, sollte sich eine gute, eigene Layerstruktur zu Nutzen machen. Eine Linie einem Layer zuzuweisen bedeutet, diese Linie intelligenter zu machen und sie mit Informationen zu füllen. So wird aus einer Linie beispielsweise eine tragende Wand, was durch die Benennung und die Layerfarbe sofort aus der Zeichnung ablesbar ist.

Was macht eine gute Layerstruktur aus?

1.Die Struktur
So trivial es klingt, in einer guten Layerstruktur muss das gewählte Muster einheitlich fortgeführt werden und der Aufbau dieser Struktur muss nachvollziehbar sein.
Gewerke, Materialen, Bemaßungen und Schraffuren sollten auf einen Blick klar voneinander abgegrenzt sein. Eine differenzierte Aufteilung der Elemente in Kategorien wie zum Beispiel Architektur, Haustechnik und Bepflanzung ist nötig.

2.Die Benennung
Auf Sonderzeichen, Umlaute, Leerzeichen sollte verzichtet werden, da diese eine Quelle für Fehlermeldungen sein können. Die Bedeutung der darzustellenden Linie muss im Namen erhalten sein: Um welches Bauteil, welches Material handelt es sich? Ist es ein geschnittenes Bauteil? Zeigt es Abbruch oder Bestand?
Eine sinnvolle Benennung könnten zum Beispiel sein: “A_wand_24_mw_bestand”. Das A steht hier für Architektur, wand für Wand, 24 für die Wanddicke und mw für Mauerwerk. Je kürzer und prägnanter der gewählte Layername ist, desto übersichtlich wird die ganze Struktur.

3.Farben und Strichstärken
Wichtig für die Unterscheidbarkeit der Objekte sind auch die Layerfarben und die Strichstärken/-optionen. So ist es zum Beispiel sinnvoll, für verdeckte Objekte die Layer gestrichelt darzustellen; dies ist auch für das Plotten, interessant, da hier die gewählten Einstellungen sichtbar werden.

Eine sinnvolle Layerstruktur vereinfacht den Arbeitsprozess

Die Steuerung der Eigenschaften, wie das Ein- und Ausschalten von Layern, ist beim Verwenden einer sinnvollen Layerstruktur im Arbeitsprozess sehr hilfreich und hat den Vorteil, dass man den Überblick behält.
Dabei sollte man jedoch stets im Hinterkopf behalten: es gibt nicht die eine optimale Layerstruktur für alle Nutzer und Anwender. Die Struktur sollte stets auf die Bedürfnisse und Anforderungen des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sein.

Das Einführen und kontinuierliche Pflegen einer Layerstruktur sind zwar zeitintensiv, doch auf lange Sicht erleichtert dies die Arbeit. Zudem hilft es bei komplexen Projekten, den Überblick und Durchblick zu bewahren.
Götz Schneider

Zum Autor: Götz Schneider ist Geschäftsinhaber des Ingenieurbüros für Digitalisierung einszueins ek, Darmstadt (www.einszueins-digital.de), das unter anderem auf das Digitalisieren und Vektorisieren von Papierplänen und -zeichnungen sowie das Konvertieren und Restrukturieren von CAD-Dateien spezialisiert ist. (Tel.: +49(0)6151-3528 290; Email: info@einszueins-digital.de)

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