Ein Dokument
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Das inklusive Wohn- und Betreuungsprojekt Autinom in Essen will Menschen mit Autismus die normale Teilhabe am gesellschaftlichen und studentischen Leben ermöglichen. Der studierte Sozialpädagoge Jan Köbernik schafft mit seinem Team deshalb Umgebungsfaktoren, in denen Studierende, arbeitende und arbeitssuchende Menschen mit Autismus Ihre Potentiale ausschöpfen können. Autinom nimmt die Vermittlerrolle zwischen Autisten und Nicht-Autisten in einer Gesellschaft ein, die in den allermeisten Bereichen (noch) nicht auf Menschen mit Autismus ausgerichtet und eingestellt ist. Wie das genau gelingt und was zukünftig noch zu tun ist, erzählt der Gründer und Leiter von Autinom im Interview.
Herr Köbernik, welche Betreuungs- und Unterstützungsangebote bieten Sie für Menschen mit Autismus an?
Wir betreuen Studenten, Arbeitssuchende und Auszubildende mit Autismus, mit einer normalen bis hohen Intelligenz. Unsere Zielsetzung ist es, diese Menschen mit Autismus so zu betreuen, dass sie Schritt für Schritt selbstständiger werden, ein autonomes Leben führen und soziale, gesellschaftliche Teilhabe gestalten können. Das ganze Projekt orientiert sich am ersten Arbeitsmarkt, es geht also darum, eine normale Ausbildung oder ein normales Studium zu absolvieren und danach auch eine bezahlte Arbeit zu finden und zu behalten, was natürlich ganz wichtig ist. In unseren inklusiven WGs leben Menschen mit Autismus und Menschen ohne Autismus zusammen. Autinom bietet einerseits gewohnte Settings durch die Vermittlung von Wohnraum (Anmerkung: vermietet wird über eine unabhängige Stiftung) und übernimmt andererseits die fachliche Betreuung für Menschen mit Autismus. Wir sind sozusagen die vermittelnde Rolle zwischen Autisten und Nicht-Autisten.