“Viele Senioren fahren sehr gut und sicher, andere sind mit der Geschwindigkeit ihres Rades überfordert.”
Und genau diese höhere Geschwindigkeit der Pedelecs stellt eine Gefahr dar, vor allem bei älteren Fahrern. “Viele Senioren fahren sehr gut und sicher, andere sind mit der Geschwindigkeit ihres Rades überfordert”, sagt Ruhl. Deshalb sei es sehr wichtig, dass der Fahrer das Fahren übt und seine Grenzen kennt. “Viele Leute kaufen sich ein Pedelec und fahren einfach los. Ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass so ein Fahrrad quasi eine ganz andere Nummer ist.” Denn mit einem Pedelec fährt man nicht nur schneller, sie sind auch deutlich schwerer als normale Fahrräder. Das bedeutet eine insgesamt schwierigere Handhabung und einen längeren Bremsweg, trotz der oft sehr guten Bremsen. “Gerade das Bremsen will geübt sein”, sagt Ruhl. “Wer sich hier verschätzt und zu heftig bremst, verliert leicht die Kontrolle über das Rad und stürzt.” Doch nicht nur die Pedelec-Fahrer müssen sich an die Eigenschaften der schnellen Fahrräder gewöhnen. “Auch Autofahrer und Fußgänger schätzen die Geschwindigkeit von Pedelecs oft falsch ein”, sagt Ruhl. So kommt es laut dem Experten dazu, dass Entfernungen falsch eingeschätzt werden, zum Beispiel beim Abbiegen. “Wer einen Senior auf einem Fahrrad sieht, glaubt doch nicht, dass der alte Herr 20 Stundenkilometer fährt, ohne groß in die Pedale zu treten. Das kann gefährlich sein”, so Ruhl. Wo die älteren Pedelec-Fahrer ihr eigenes Können derweil überschätzen, werden sie von anderen Verkehrsteilnehmern oft unterschätzt. Das kann zu Unfällen führen, die aufgrund der höheren Geschwindigkeit auch oft schwere Folgen haben. Und bei älteren Menschen komme dann noch das Problem hinzu, dass ihre Verletzungen schlechter verheilen, sagt Ruhl.
Polizei bietet Fahrtrainings an
Deshalb empfiehlt er allen Pedelec-Fahrern einen Helm, auch wenn keine Helmpflicht besteht. Wünschen würde er sich auch, dass alle Pedelec-Fahrer an Fahrtrainings teilnähmen. Solche bietet die Essener Polizei regelmäßig zusammen mit der Verkehrswacht an, kostenlos. Hier lernen die Teilnehmer das sichere Anfahren, absolvieren Übungen zum Gleichgewicht und lernen, richtig zu bremsen. “Und natürlich gehen wir auch auf individuelle Unsicherheiten ein”, sagt Ruhl. Wichtig sei es auch, dass die Fahrer immer daran denken, dass sie das Rad beherrschen müssen: “Sie fahren mit dem Fahrrad, nicht das Fahrrad mit Ihnen”, lautet deshalb ein Leitspruch, den Ruhl den Teilnehmern mit auf den Weg gibt. In diesem Jahr konnten die Kurse aufgrund der Corona-Pandemie erst später starten als gewohnt. Das erste Training fand am 29. Juni statt. Bisher wurde das Angebot sehr gut angenommen. “Wir freuen uns, dass die Trainings so gut ankommen. Manche Teilnehmer kommen sogar mehrfach”, berichtet Ruhl. Die Fahrtrainings finden immer montags (außer an Feiertagen) von 13 bis 15 Uhr in der Jugendverkehrsschule an der Gruga, Am Grugapark 14, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Jeder Teilnehmer muss ein Pedelec mitbringen. Außerdem besteht Helmpflicht. Anmeldung bei Polizeihauptkommissar Hans-Joachim Ruhl unter der Telefonnummer 0201/ 829 4137 oder per E-Mail unter vupo.essen@polizei.nrw.de ./ bw
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