Rückblick: Am 08.06.1984, gegen 04:30 Uhr, brachen zwei Männer in Hannover, Brühlstraße, in ein Surfgeschäft ein. Der damals 25-jährige Kriminalbeamte – er war außer Dienst – wohnte über dem Geschäft und war auf die Tat aufmerksam geworden. Er verfolgte das Duo, nachdem es mit der Beute über mehrere Dächer geflüchtet war. Bei einem anschließenden Festnahmeversuch gab einer der Täter mehrere Schüsse auf den Beamten ab und verletzte ihn schwer. Beide flüchteten danach in unbekannte Richtung. Einer der beiden (zur Tatzeit 19 Jahre alt) konnte noch am selben Tag in Hannover gefasst werden. Er wurde zu einer dreijährigen Jugendstrafe wegen Diebstahls mit Waffen verurteilt. Von dem Schützen fehlte jede Spur, er konnte aber im Rahmen der weiteren Ermittlungen identifiziert werden. Gegen ihn wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover seitens des Amtsgerichts Hannover ein internationaler Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.
Fahnder der Polizeidirektion Hannover nahmen sich des Falles Anfang 2016 erneut an, da der Tatverdächtige trotz des internationalen Haftbefehls nicht gefasst werden konnte. Im Zuge dessen und der seinerzeit nicht vollständig vorliegenden und abschließend überprüfbaren Personalien des Gesuchten erfolgten über das für Interpolangelegenheiten zuständige Dezernat des Landeskriminalamtes Niedersachsen und das Bundeskriminalamt akribische Ermittlungen im Ausland, insbesondere in den Balkanstaaten. Diese hatten nach mehreren Monaten Erfolg. Anhand der vorhandenen Fingerspuren aus dem Jahre 1984 und einem direkten Abgleich mit aktuellen Beständen im Kosovo erfolgte eine eindeutige Identifizierung des Flüchtigen. Spuren des Gesuchten führten unter anderem nach Monaco, Mazedonien, dem Kosovo und letztlich nach Albanien, dem aktuellen Aufenthaltsort. Hier schlugen die albanischen Behörden am 20.09.2016 zu und nahmen den 58-Jährigen fest. Die Staatsanwaltschaft Hannover strebt nun ein Auslieferungsverfahren an. /hil, now
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