(KEM) In dieser Woche kam es im Nienburger Stadtgebiet zu einer Welle von Anrufen sogenannter Falscher Polizeibeamter zum Nachteil älterer Menschen, die erfreulicherweise alle erfolglos blieben. Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg klärt erneut über die Betrugsphänomene auf und gibt Präventionshinweise.
Insgesamt gingen bei der Polizei Nienburg an drei Tagen 14 Hinweise ein. Am Donnerstagvormittag, den 27.01.2022, erhielten acht Nienburger und Nienburgerinnen im Alter von 67 bis 91 Jahren die betrügerischen Anrufe und verständigten die echte Polizei. Dienstag und Mittwoch kam es jeweils zu drei Anrufen bei Personen im Alter von 64 bis 88 Jahren.
Erfreulicherweise erkannten fast alle Angerufenen den Betrugsversuch sofort und legten unvermittelt auf. In zwei Fällen gaben Senioren kurz vage Hinweise zu vorhandenem Bargeld preis, legten dann aber doch auf und riefen die richtige Polizei. Teilweise kam es zu penetranten weiteren Anrufversuchen durch die Täter, die jedoch ebenfalls missglückten.
Bei jedem Anruf stellte sich eine Person zunächst als Angehöriger der Polizei Nienburg oder der Kripo Nienburg vor. Teilweise wurden dabei fiktive Namen, wie “Thomas Zink”, “Polizeiinspektorin Vogt” oder “Martin Sturm”, genannt.
Die Täter nutzten eine alte, bereits bekannte Masche: Demnach sei es in der Nachbarschaft zu einem Raubüberfall gekommen. Zwar hätte die Polizei bereits Täter festgenommen, jedoch seien weitere Täter flüchtig. Man habe nun Hinweise, dass auch bei den Anrufern eingebrochen werden könnte. Im weiteren Gesprächsverlauf fragen die Täter nach Bargeld oder Wertgegenständen und bieten an, diese in vermeintlich sichere, angeblich polizeiliche Verwahrung zu nehmen. Mittels geschickter Gesprächsführung halten die Täter das Gespräch und setzen die Angerufen massiv unter Druck. Die Täter bestellen den Angerufenen auch ein Taxi, damit diese zur Bank fahren und Bargeld abheben können. Anschließend werden die Angerufenen angewiesen, das Bargeld oder die Wertgegenstände in einem Versteck vor der Tür zu deponieren oder an einen vermeintlichen Polizisten zu übergeben, der hierfür vorbeikommt.
In anderen Fällen bedienen die Täter sich weiterer Geschichten, wie einem angeblichen schweren Verkehrsunfall eines nahen Angehörigen, der nun festgenommen worden sei und nur gegen Kautionszahlung wieder freikomme. Dabei agieren sie mit mindestens zwei Personen auf schauspielerische Art und Weise. Ein angeblicher Angehöriger berichtet schluchzend und weinend von einem selbst verschuldeten Verkehrsunfall, dann übernimmt ein angeblicher Polizeibeamter das Telefon und fordert eine Kaution.