Fr. Okt 18th, 2024

Die überdurchschnittlich intelligente kambodschanische Überlebens-künstlerin Shanra verlor nicht nur ihre Eltern an die Roten Khmer, sondern auch ihre Schwester an Aids. Ihre Träume werden den Geis-tern der Ahnen beherrscht, die Rache fordern. Ausbeuterische Ent-wicklungshelfer, brutale Soldaten aus dem Westen und gierige Sex-touristen, die alle glauben, Kambodscha sei ihr Paradies, verfangen sich in diesem Kammerspiel in den Fäden der Rachegöttin Shanra.
In den 1970er Jahren verlor Shanra ihre Eltern auf eine unsagbar tragische Weise unter der Tyrannei der Roten Khmer. Heute verdient sie sich ihren Lebensunterhalt als Prosti-tuierte und lebt mit ihrem Bruder unter einfachen Verhältnissen in Phnom Penh. Ihre Schwester Rhot verstarb vor einigen Jahren unter qualvollen Bedingungen an Aids, nachdem sie von mehreren UNTAC Blauhelmsoldaten vergewaltigt worden war. Immer wieder träumt Shanra von einem himmlischen Dasein als Apsaratänzerin in den heiligen Tempeln von Angkor Wat. Doch auch die Opfer des Völkermordes schleichen sich in ihre Träume und fordern Rache. Zusammen mit ihrem Bruder Sarun begibt sie sich auf einen grausamen Rachefeldzug.

Shanras Träume werden von Geistern beherrscht
Beim grausamen Völkermord in Kambodscha um 1977 unter dem Kommando der barbarischen Roten Khmer muss Shanra mitansehen, wie ihre Eltern und viele andere Menschen aus ihrem Dorf wie zusammengepferchtes Schlachtvieh in grauenvolle Arbeitslager verschleppt und getötet wer-den. Es ist eine Deportation ohne Wiederkehr. Noch immer verfolgen die ruhelosen Opfer aus dem Jenseits die bereits erwachsene Shanra und ihren Bruder im Traum – diese fordern Rache für ihren ungerechten, entsetzlichen Tod.

Shanras Rachefeldzug
Barangs – Die Ausländer, die in dem südostasiatischen Paradies zu Verlierern werden, sind in Shan-ras Augen sexbesessene, perverse Parasiten, die ihre Heimat ausbeuten und von grenzenloser Gier, Verblendung und Verderbnis beherrscht sind. Die Geschichten der westlichen Barangs sind miteinander verknüpft: ein geiziger und perverser Franzose, zwei eitle und gewalttätige Italiener, ein desillusionierter Deutscher, ein pädophiler und krimineller Bulgare. Diese Ausländer empfinden nicht nur Verachtung und Feindseligkeit gegeneinander, sondern auch gegenüber der einheimi-schen Bevölkerung und Kultur, vor allem gegenüber den kambodschanischen Frauen, die sie mit Herablassung und Respektlosigkeit behandeln.
Doch auch die in den 1990er in Kambodscha stationierten UNTAC Blauhelmsoldaten sind für Shanra ausländische Terrorbrigaden, die ihre Heimat mit Aids verseuchten. Einige von ihnen haben auch ihre Schwester Rhot vergewaltigt und mit Aids angesteckt. Sie sind schuld an ihrem qualvollen Tod.
Durch einen Wink des Schicksals, ihre Verschlagenheit und ihre messerscharfe Intelligenz gelingt es Shanra, aus ihren ärmlichen Verhältnissen zu entkommen. Die kambodschanische Rachegöttin Shanra fasst einen Plan. Sie entwendet einem betrunkenen Barang 3000 Dollar. Daraufhin erfährt dieser weitere schmerzliche finanzielle Verluste und wird von anderen kambodschanischen Leuten getäuscht. Mithilfe ihres Bruders schafft Shanra es, einen der pädophilen Barangs in eine Falle zu locken und ihn in Gefangenschaft zu nehmen. Dessen perverse Neigung wird ihm somit zum Ver-hängnis. Shanra entlarvt ihn in einem Verhör als einen der damaligen Vergewaltiger ihrer Schwes-ter. Zusammen mit diesem Mann sind die sieben Sühneopfer erbracht, welche schon vor langer Zeit von den rastlosen Geistern der Ahnen und der rachsüchtigen Seele von Shanras Schwester Rhot eingefordert worden sind. Die verübte Vergeltung bedeutet, dass die Albträume der Ge-schwister Shanra und Sarun nun ein Ende haben werden.

Bibliographische Angaben
Erschienen am 12.06.2019 bei indayi edition. ISBN 978-3-947003-46-4 Taschenbuch, 404 Seiten, 18,99€.
Auch erhältlich als E-Book.
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Über den Autor
Carl Isangard wurde als Sohn einer deutschen Profitänzerin 1957 in Luzern geboren. Er erlernte den Beruf des Kellners, absolvierte in Zürich eine klassische Gesangsausbildung, war jahrelang Fabrikar-beiter und später in einem Großkonzern als Portier angestellt, wo er intensiv mit dem Schreiben begann. Eines Tages wanderte er nach Thailand aus und versuchte dort zusammen mit seiner da-maligen, einheimischen Frau eine Existenz zu gründen. Nach Anbruch der Asien