Der Atlantische Wald umfasst 15 Ökoregionen, die ursprünglich mehr als 1,3 Millionen Quadratkilometer Brasiliens, Paraguays und Argentiniens bedeckten. Die jahrzehntelange Entwaldung hat jedoch einen Tribut gefordert, und heute sind noch weniger als 13 Prozent übrig.
Suhl, 26.07.20. „Das Upper-Paraná-Gebiet erstreckt sich zwischen Brasilien, Argentinien und Paraguay und ist eine der ökologisch vielfältigsten Ökoregionen der Welt. Ein einziger Hektar kann 450 verschiedene Baumarten beherbergen, und mehr als 90 Prozent der Amphibienarten und 50 Prozent der Pflanzen sind endemisch, was bedeutet, dass sie nirgendwo anders auf der Welt zu finden sind“, erklärt Andreas Jelinek von der Proindex Capital AG.
Leider ist das obere Paraná aber auch einer der am stärksten gefährdeten Wälder der Welt. Die Ökoregion wurde in Brasilien fast vollständig geräumt, und Argentinien besitzt die größten verbleibenden Gebiete mit verbundenem Lebensraum. In Paraguay gibt es nach Schätzungen weniger als zehn Prozent Überreste, hauptsächlich als fragmentierte Waldinseln, die über eine weitgehend ungeschützte, entblößte Landschaft verstreut sind. „Die Landwirtschaft ist die treibende Kraft der Entwaldung in Paraguay. Ein Großteil der Wälder des Landes wurde im letzten halben Jahrhundert legal gerodet, um Platz für Rinder-, Soja-, Mais- und Zuckerrohrfelder zu machen“, so Jelinek von der Proindex Capital AG weiter. Laut dem National Forestry Institute in Paraguay werden jährlich durchschnittlich fast 8.000 Hektar für diese Zwecke zerstört.
Nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) wurden seit 2004 9.107 Hektar im Bosque Mbaracayú-Reservat, im San Rafael-Nationalpark, im Morombí-Reservat und im Caazapá-Nationalpark abgeholzt, von denen jetzt mindestens 2.350 Hektar als Marihuana-Plantagen genutzt werden. Die Rodung für den illegalen Marihuana-Anbau belastet aber auch die Wälder im Osten Paraguays. Nach Angaben des Nationalen Anti-Drogen-Sekretariats (SENAD) wurden zwischen 2015 und 2020 81.871 Kilo Marihuana beschlagnahmt und 797 Pakete in Paraguays Teil des oberen Paraná-Atlantikwaldes zerstört. „Regierungsbeamte und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen fordern vor Ort mehr Durchsetzung und dass diejenigen , die wegen Umweltverbrechen für schuldig befunden wurden, härter verurteilt werden sollten“, erklärt Andreas Jelinek von der Proindex Capital AG abschließend.
Weitere Informationen unter www.proindex.de
Proindex Capital AG ist eine Gesellschaft, die sich auf die Konzeption, Finanzierung und Realisierung von ökologisch orientierten Kapitalanlagen spezialisiert hat. Das Unternehmen folgt nachhaltigen Grundsätzen und stellt Mensch und Natur gleichberechtigt in den Mittelpunkt seines Handelns.