Schutz des Tropenholzes erweist sich als zahnloser Tiger
Suhl, 14. Juni 2016. Der Raubbau am Tropenholz geht ungehindert weiter. Und das, obwohl weltweit viele Flächenrodungen illegal sind. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (http://www.sueddeutsche.de/wissen/zerstoerung-des-regenwalds-holzschmuggel-1.2865747) greift dabei die in 2010 beschlossene und seit 2013 in Kraft befindliche „europäische Holzhandelsverordnung“ schon alleine deshalb nicht, weil ihre Einhaltung schlicht nicht kontrolliert wird. „Ein zahnloser Tiger“ meint auch Andreas Jelinek, Vorstand der Proindex Capital AG, ein Index der sich auf die Wertentwicklung „realer Werte“ bezieht. Jelinek macht somit u.a. das Wachstum seiner neu angepflanzten Tropenwälder für Investoren transparenter.
„Die meisten Länder, in denen Tropenholz geschlagen wird, sind arm. Das macht es so leicht, Vorgaben zu umgehen. Viele Unternehmen vor Ort werden nicht geprüft oder zahlen entsprechende Schmiergelder“, so Jelinek, dessen Unternehmen sich auf Wiederaufforstungen in Paraguay spezialisiert hat. Daher sollte eine entsprechende Verordnung verhindern, dass illegal geschlagenes Holz in die Europäische Union exportiert werden kann. Von einer nachhaltigen Kontrolle sei man jedoch weit entfernt.
Zwar müssten nach der beschriebenen Holzhandelsverordnung Importeure den zulässigen Erwerb dokumentieren, doch in Ländern wie Spanien und Italien verzichte man laut Süddeutscher Zeitung großzügig auf derartige Prüfungen. Bislang 50 Euro Buße erwarten deutsche Importeure. Also weniger als ein „Kavaliersdelikt“. Man müsse sich schon überdurchschnittlich bereichern wollen. „Aber wo setzen die Prüfer den Maßstab da an? Das ungehinderte Abholzen der Tropenwälder wird in den kommenden Jahren die klimatischen Veränderungen bestärken, mit der Folge von Unwettern und Klimakatastrophen. Wenn dann viele Menschen an den Folgen sterben, ist die illegale Einfuhr dann immer noch ein Kavaliersdelikt?“, fragt Jelinek zurecht.
Für den Chef der Proindex Capital AG ist klar, dass nur eine strenge Kontrolle der Einfuhr mit eindeutigem Herkunftsnachweis und konsequente Strafen, wie beispielsweise in den USA, zu einer Einschränkung der illegalen Rodungen führen könnten. Davon sei man indes weit entfernt.
Rebekka Hauer
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