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Rohypnol (Wirkstoff: Flunitrazepam) zählt zu den Benzodiazepinen und ist ein Beruhigungsmittel. Im Vergleich zu dem bekannteren Valium (Diazepam) wirkt es etwa zehnmal stärker. Obwohl es heute bei den meisten Indikationen nicht mehr als Erstwahlmittel gilt, wird es dennoch verschrieben. Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, dass selbst bei therapeutischem Einsatz Abhängigkeiten entstehen können. Es wird auch von Menschen, die von Opiaten abhängig sind, als Ersatzdroge verwendet. Zusätzlich ist Rohypnol als starkes K.O.-Mittel bekannt und wird im Zusammenhang mit Vergewaltigungen eingesetzt.
Der Erwerb von Rohypnol ist nur auf ärztliche Verschreibung möglich, und ein herkömmliches Kassenrezept reicht nicht aus, da der Wirkstoff als Betäubungsmittel eingestuft ist. Das Medikament wird ausschließlich gegen Vorlage eines BtM-Rezepts abgegeben.
Auf dem Schwarzmarkt in größeren Städten ist Rohypnol rezeptfrei dennoch erhältlich. Einige Opiatabhängige nutzen es, um Versorgungsengpässe zu überbrücken, während es für andere zu einer regelmäßig konsumierten Ersatzdroge geworden ist. Aufgrund seiner intensiven Wirkung wird es bewusst anderen Benzodiazepinen vorgezogen. Der Konsum von fünf bis sechs Tabletten pro Tag ist bei Abhängigen keine Seltenheit, und die Preise auf dem Schwarzmarkt sind in der Regel erschwinglich. Häufig ist der Dealer an der Straßenecke die erste Anlaufstelle, aber auch im Internet gibt es zahlreiche Shops, die Rohypnol rezeptfrei anbieten.
Im öffentlichen Diskurs wird das Thema “K.o.-Tropfen” oft mit GHB und GBL (Liquid Ecstasy) in Verbindung gebracht. Tatsächlich machen diese Substanzen nur einen kleinen Teil der Verdachtsfälle aus. An erster Stelle stehen Benzodiazepine wie Diazepam und Rohypnol.
Für unerfahrene Konsumenten kann eine hohe Dosis Rohypnol buchstäblich lähmend wirken. Das Opfer kann für mehrere Stunden so weit außer Gefecht gesetzt werden, dass es völlig wehr- und willenlos ist. Am nächsten Tag folgt der Blackout: Alle Erinnerungen sind verschwunden, und es bleibt das dumpfe Gefühl, dass etwas nicht stimmt.
Um dies zu erreichen, zermahlen die Täter das Medikament zu einem feinen Pulver, das dann unbemerkt in das Getränk des Opfers gemischt wird. Bei Apothekentabletten ist dies nicht möglich, da sie einen auffälligen Farbstoff enthalten. Bei Generika aus dem Ausland ist dies jedoch nicht immer der Fall.
Schutzmaßnahmen sind nur bedingt möglich. Die handelsüblichen K.O.-Tropfen-Schnelltests reagieren lediglich auf GHB und GBL, Benzodiazepine erkennen sie nicht. Die einzige weitgehend sichere Maßnahme ist daher gesunde Vorsicht: das eigene Getränk nicht aus den Augen lassen, keine offenen Gläser von Fremden annehmen, aufeinander achten und wenig Alkohol konsumieren.
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