Verhaltenssüchte können in verschiedenen Formen auftreten. Dazu gehört beispielsweise die Spielsucht, die Handy-Sucht oder auch die Kaufsucht. Christian Hütt, Experte für gesunde Führung, weiß, dass der Weg aus der Sucht zwar kein leichter aber auch kein unmöglicher ist.
Das Hauptproblem Betroffener bestehe darin, dass sie die eigene Sucht nicht als solche anerkennen oder schlichtweg der Meinung seien sie können ihr nicht entfliehen. Diese aufzugeben bedeute auch die Aufgabe von Sicherheit, von Bekanntem, von Wohlfühlen. “In dieser Sucht zu bleiben, geht einher mit einer Opferhaltung und einer erlernten Hilflosigkeit. Viele Menschen machen es sich einfacher dort zu bleiben wo sie sind. Und diese Opferhaltung macht es sicherlich nicht einfacher vom passiven Verhalten in ein aktives Handeln umzuschwenken”, erklärt der Gründer von cor – Zentrum für gesunde Führung.
Dennoch gebe es zahlreiche Möglichkeiten dem schädlichen Verhalten zu entkommen. Stets mit dem Ziel die Kontrolle über das eigene Leben zu gewinnen und sich nicht von äußeren Einflüssen oder süchtigem Verhalten abhängig zu machen. “Ich empfehle professionelle Hilfe. Diese kann zum Beispiel im Bereich Suchtberatung, Drogenhilfe, Selbsthilfegruppen etc. stattfinden. Auch ein Coach kann helfen. Eine stoffgebundene Sucht gehört wiederum zuerst in ärztliche Hände, wenn ein Entzug oder eine Entgiftung ansteht. Diese können ambulant oder stationär erfolgen. Danach empfiehlt sich eine Psychotherapie. Dies kann eine Verhaltenstherapie sein, in der Betroffene mit bestimmten Situationen konfrontiert werden, die in der Vergangenheit typischer Auslöser dafür waren, dass sie sich dieser Verhaltenssucht hingegeben haben. In dieser Konfrontation wird versucht diese Situation auszuhalten und neue Bewältigungsstrategien zu finden”, so Hütt.
Die Erfolgsaussichten derartiger Therapiemaßnahmen seien sehr hoch, da der Betroffene hier lerne sich selbst zu reflektieren und die Situation auszuhalten. Doch auch die Nachsorge spiele eine große Rolle in der Reduzierung und Vermeidung von schädlichem Verhalten. “Sobald Probleme, Drucksituationen und Angst auftauchen, entsteht erneut das Verlangen wieder zu konsumieren, wieder zu spielen. Das Suchtgedächtnis weiß wie entspannend und wie schön der Betroffene sich früher in dieser Situation gefühlt hat und deshalb geht es darum, dass Betroffene in ihrem täglichen Leben darauf acht geben nicht wieder in das Suchtverhalten zu verfallen”, schließt Hütt.
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