Tilidin dient der Behandlung der qualvollen Schmerzen, die beispielsweise nach chirurgischen Eingriffen oder bei Tumoren auftreten. Der Wirkstoff unterdrückt die Schmerzwahrnehmung im zentralen Nervensystem. Chemisch gehört er zur Gruppe der Opiate. Das sind Substanzen, die hinsichtlich der Wirkung eine Verwandtschaft zu Morphin aufweisen. Derartige Schmerzmittel zeitigen aufgrund ihres Profils zahlreiche über die Schmerzunterdrückung hinausgehende Auswirkungen auf den Organismus. Da sie einen euphorisierenden Effekt auf die Psyche ausüben, besteht das Risiko, dass Patienten sie als Rauschmittel einsetzen. Um das zu verhindern, wird das Arzneimittel in handelsüblichen Zubereitungen in der Regel mit Naloxon kombiniert.
Belastbare Daten zu Missbrauchshäufigkeit und Suchtpotenzial der Tilidinzubereitungen, die einen Opioid-Antagonisten enthalten, sind rar. Der Anfang der 1970er-Jahre festgestellte intravenöse Gebrauch begründete die Entscheidung, den Arzneistoff in reiner Form dem Betäubungsmittelrecht zu unterstellen. Eine Ausnahme galt zugunsten von Kombinationspräparate, die einen Naloxonzusatz beinhalten. Das lässt auf ein grundsätzlich existierendes Missbrauchs- bzw. Abhängigkeitspotenzial schließen. Eine 1986 veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchung bestätigt das. Durch die Naloxonbeimischung ist das Schmerzmittel für injizierende Drogenabhängige nicht nutzbar. Eine zweckentfremdende Verwendung durch orale Einnahme ist weiterhin realisierbar, da die Unterdrückung der Opioidwirkung erst bei hohen Einzeldosen eintritt. Seit Januar 2013 Tilidintropfen auch mit dem Opioid-Antagonisten wieder BtM-pflichtig. Die Retardtabletten sind davon ausgenommen.
Gegenüber anderen Schmerzmitteln weist die Kombination Tilidin/Naloxon verschiedene Vorzüge auf. Beispielsweise ist das Risiko, eine Atemdepression zu erleiden, eher gering. Verdauungsprobleme treten nur in Einzelfällen auf. In der Behandlung vieler Schmerzarten ist der Wirkstoff momentan alternativlos. Ein vollumfängliches Verbot ist keine Alternative.
Allen Gesetzesregelungen zum Trotz existiert heute eine beträchtliche Zahl ausländischer Onlineapotheken, wo man das Medikament ohne Rezept erhält. Das ist problematisch, da zahlreiche Kunden die medizinischen Anwendungshinweise in der Packungsinformation außer Acht lassen. Eine Internetrecherche nach dem Keyword „<a href="http://medirezept.com/tilidin-kaufen/"Tilidin kaufen“ bringt etwa 35.000 Ergebnisse, vorwiegend Kaufangebote von Plattformen wie medirezept.com. Die Firmen sitzen grundsätzlich in Ländern mit lockereren gesetzlichen Regeln.
Hinsichtlich der Frage, wodurch der zunehmende Missbrauch zu verhindern ist, geben die Gesundheitsexperten ein ratloses Bild ab. Ärzten, die bei einem ihrer Patienten Anhaltspunkte für einen riskanten Substanzgebrauch wahrnehmen, stehen geringe Möglichkeiten zur Verfügung: unverbindlich Hilfe anbieten, auf Gefahren hinweisen und Wege zum Absetzen aufzeigen. Detaillierte Informationen zu frei verkäuflichen Tilidinzubereitungen sind zu finden unter http://medirezept.com/tilidin-kaufen/.
Izolda Kranz
Philon Rees Gmbh
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