Mainz (ots)
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Sich selbst mit dem versorgen, was der Boden und der Stall hergeben – dieser Vorstellung haftet etwas Romantisches an. Doch dass der Weg zur eigenen Farm auch steinig sein kann, zeigt die “37°”-Reportage “Unsere eigene Farm – Selbstversorgen lernen” am Dienstag, 3. August 2021, 22.30 Uhr im ZDF. Die Autorinnen Iris Bettray und Ina Gempf begleiten ein Jahr lang zwei Familien, die auf ihren Höfen unabhängig leben wollen. In der ZDFmediathek steht die Sendung am Sendetag ab 8.00 Uhr zur Verfügung.
“Ich habe mir gewünscht, dass meine Kinder sich frei bewegen können und sehen, wie ein Radieschen wächst”, sagt die ehemalige Leistungssportlerin Sara. Sie und ihr Mann Michael haben in Kall in der Eifel ein 250 Jahre altes Gut gekauft mit sechs Hektar Land und Wald und 2000 Quadratmetern Nutzfläche. Wer den Großteil seiner Lebensmittel selbst produzieren will, braucht viel Zeit und Engagement sowie eine hohe Frustrationstoleranz. Es ist ein Lehrjahr, das die “37°”-Reportage begleitet, in dem die Familie Niederlagen hinnehmen muss, aber auch viele Erkenntnisse gewinnt. Der 40 Jahre alte Michael war Profifußballer und arbeitet weiterhin als Manager beim FC Köln. Die ehemalige Profi-Beachvolleyballerin Sara ist rund um die Uhr mit dem Selbstversorger-Großprojekt beschäftigt. Saras Eltern sind mit auf das Gut gezogen, um ihr mit den drei Kindern zu helfen. Das Modell Mehrgenerationenhaus ist für sie eine schöne Erfahrung, fordert ihnen aber auch einiges ab. “Meine Frau tendiert dazu, manchmal die Grenzen nicht zu finden”, resümiert Michael, und sein Schwiegervater ergänzt: “Es ist einfach eine Schweinearbeit.”
Einen langen Atem für ihre nachhaltigen Projekte haben auch die Selbstversorger Christiane und Martin auf ihrer kleinen Farm in Rickelrath am Niederrhein. Konsequent hat das Ehepaar seinen Anspruch, kaum noch etwas dazu zu kaufen, umgesetzt. “Wir kommen für den Wocheneinkauf mit ungefähr 15 Euro zurecht”, erklärt Christiane. Auf 1400 Quadratmetern baut das Ehepaar nicht nur Gemüse an, sondern betreibt auch eine kleine Viehzucht aus Ziegen, Hühnern und Kaninchen, die zum Teil auch selbst geschlachtet werden. Martin wurde nicht ganz freiwillig zum Selbstversorger. Seit einer Augenerkrankung besitzt der 55-Jährige nur noch zehn Prozent Sehkraft. “Man fragt sich, ist das Leben noch lebenswert?”, erinnert sich Martin an die Zeit seiner Erkrankung. Der Hof, das Leben mit den Jahreszeiten haben ihm einen neuen Sinn gegeben. Christiane arbeitet weiter als Assistentin bei einem Bauunternehmen, weil sie nicht allein von den Erträgen des Hofes leben könnten.
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/37grad