Und sie sind Beleg dafür, wie sehr der digitale Wandel die Menschen bewegt. Im Vergleich zum Vorjahr besuchten 50 Prozent mehr Interessierte die 170 Veranstaltungen. Wir sprachen mit Ingo Di Bella, einem der Hauptorganisatoren des Festivals, über die Gründe für diesen rasanten Höhenflug und die wichtigsten Learnings der Stunde.
WFN: Früher Nürnberg Web Week, jetzt Nürnberg Digital Festival – der neue Name zeigt, was Sache ist: das Themenspektrum ist heute deutlich größer als in der Anfangszeit. Ist das ein Grund für den großen Erfolg?
Di Bella: Sicherlich ist das zunehmend breite Angebot ein Grund für den starken Besucherzuwachs. Ich denke aber auch, dass es an der Struktur des Festivals liegt. Denn eigentlich sind wir ja kein einzelner Veranstalter, sondern viele. Jeder, der einen Workshop oder Vortrag anbietet, ist ein Veranstalter. Der große Vorteil: damit steht dem Nürnberg Digital Festival nicht nur ein Netzwerk für das Marketing zur Verfügung, sondern es wird durch über einhundert individuelle Netzwerke bekannt gemacht.
Das ist schon eine Größe – und auch eine Erklärung dafür, weshalb das Festival ständig weiterwächst. Und damit natürlich ganz automatisch auch die Themenvielfalt. Ihr ist es zu verdanken, dass aus dem ursprünglichen Nerd Happening inzwischen ein digitales Event für alle geworden ist. Da sind wir auch ein Stück stolz drauf. In diesem Jahr war ein Viertel aller angebotenen Veranstaltungen von allgemeinem Interesse und für jedermann verständlich. Es kommen Menschen jeden Alters und mit ganz unterschiedlichem, beruflichem Hintergrund. Und sogar bereits aus aller Welt. Gemeinsam aber ist allen, dass sie offen sind für Neues und auf der Suche nach Inspiration.
WFN: 170 Events waren es in diesem Jahr – viele davon umfassten sogar mehrere Vorträge. Lässt sich dennoch eine Quintessenz daraus zusammenfassen? Was sind die großen Herausforderungen der Digitalisierung an Gesellschaft und Unternehmen jetzt und in naher Zukunft?
Di Bella: Eine zentrale Botschaft, die immer wieder in vielen Vorträgen zum Tragen kam, war: Komfort ist King. Produkte, die den Menschen den Alltag oder die Arbeit erleichtern, werden sich durchsetzen. Wenn man dabei die Nutzungsdaten analysiert, lassen sich die Produkte optimieren oder neue entwickeln.
Zweites Learning: wer Digitalisierung erfolgreich umsetzen möchte, muss mutig sein. Nämlich den Mut haben, mit einem noch nicht fertigen Produkt auf dem Markt zu gehen. Und dann den Anwender mitentscheiden zu lassen, wie es sich optimieren lässt. Solch auf Kundenfeedback basierendes – und damit datengetriebenes und agiles Handeln – wird in Zukunft verstärkt erfolgsentscheidend sein. Tesla und Apple zeigen wie es geht, in Deutschland ist dieses Vorgehen derzeit aber noch fast undenkbar. Unser Perfektionismus steht uns im Weg. Wir haben einfach keine Fehlerkultur, in der Fehlermachen als Optimierungschance begriffen wird.
Wie 1.200 Kinder und Jugendliche vom Digital Festival profitierten und was sich in 2019 ändert, verrät der aktuelle Blogbeitrag der Wirtschaftsförderung Nürnberg (www.wirtschaftsblog.nuernberg.de):
So geht Wachstum: 12.000 Besucherinnen und Besucher beim Nürnberg Digital Festival 2018
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