(Reutlingen/Aachen) – Die Retina Implant AG (https://www.retina-implant.de/) präsentierte beim Fachkongress “Artificial Vision” Anfang Dezember in Aachen aktuelle Forschungsergebnisse zu ihrem subretinalen Netzhautimplantat. Das internationale Symposium zum Thema Sehprothesen wird von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule RWTH Aachen organisiert. Es gilt als europäische Pflichtveranstaltung für Spezialisten zum Thema “künstliches Sehen”.
Seit den 1960er Jahren wird künstliches Sehen mit Hilfe von Prothesen erforscht. Nach ersten erfolgversprechenden Ergebnissen in den 1990er Jahren haben große technologische Fortschritte in den vergangenen Jahren zu weiteren konkreten Ergebnissen geführt. Mit dem subretinalen Netzhautimplantat der Retina Implant AG aus Reutlingen konnte ein zuvor vollständig erblindeter Patient bereits 2008 seinen in 8 cm großen weißen Lettern auf schwarzem Grund geschriebenen Namen entziffern. Die Erwartungen an die elektronischen Implantate sind seither stetig gestiegen. Die Mehrzahl der Patienten, denen der Chip implantiert wurde, nimmt Lichtquellen wahr und kann sich dadurch beispielsweise wieder besser im Raum orientieren.
“Es ist nun unsere Aufgabe, die hohen Erwartungen, die unsere ersten Erfolge ausgelöst haben, zu erfüllen”, erklärte Dr. Alfred Stett, Vorstand Technologie der Retina Implant AG. “Wir konnten hinlänglich beweisen, dass unser Implantat Menschen, die infolge von Retinitis pigmentosa über keine oder nur noch eine sehr geringe Lichtwahrnehmung verfügen, einen Teil ihres verlorenen Sehvermögens zurückgeben kann. Im Rahmen der ‘Artificial Vision’ diskutierten wir intensiv über die technischen und medizinischen Herausforderungen, die es dabei noch zu bewältigen gilt.” Dazu gehören beispielsweise die Lebensdauer von Implantaten, die ohne hermetisches Gehäuse im Körper über Jahre hinweg funktionieren sollen, das Sehtraining und Rehabilitation nach dem Einschalten des Implantats und Re-Implantationen. “Beim Symposium wurde erneut deutlich, dass die technischen und chirurgischen Ansätze für Implantate, die es inzwischen gibt, sehr unterschiedlich sind. Einig waren sich die Experten aber darüber, dass Sehprothesen für Menschen, die infolge einer degenerativen Netzhauterkrankung erblindet sind, eine echte Perspektive darstellen.”
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