Wiesbaden, 17. Oktober 2018. Diebstahl, Betrug, Raubüberfall: 28 Prozent der Deutschen haben große Angst davor, Opfer einer Straftat zu werden. Bei Frauen ist diese Sorge besonders ausgeprägt. Das zeigt die aktuelle Studie “Die Ängste der Deutschen”, die das Infocenter der R+V Versicherung jedes Jahr veröffentlicht.
Angst niedriger als in den 90er Jahren
Seit 1992 befragt das R+V-Infocenter jährlich rund 2.400 Menschen nach ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie, Gesundheit – und Kriminalität. “Mehr als jeder vierte Deutsche hat 2018 große Angst davor, Opfer einer Straftat zu werden”, sagt Brigitte Römstedt, Leiterin des R+V-Infocenters. “Dabei haben die Menschen im Norden und Osten Deutschlands mehr Angst vor Überfällen, Einbrüchen und Betrügern als im Süden und Westen der Republik.” Doch insgesamt sind die Ängste in diesem Bereich gesunken. “Der Wert ist deutlich niedriger als in den 90er Jahren.” Aus gutem Grund: Denn die Zahl aller erfassten Straftaten ist laut Polizeilicher Kriminalstatistik in den vergangenen 15 Jahren um mehr als 12 Prozent zurückgegangen.
Frauen haben mehr Angst
Ebenfalls interessant: Bei Frauen ist die Angst vor Straftaten deutlich stärker ausgeprägt als bei Männern. “Während sich zum Beispiel nur 15 Prozent der Männer davor fürchten, ausgeraubt zu werden, sind es bei den Frauen 35 Prozent”, sagt Studienleiterin Römstedt. Das hat ebenfalls viel mit den Kriminalitätszahlen zu tun: So suchen sich Handtaschendiebe zu fast 90 Prozent Frauen als Opfer. “Was jedoch viele nicht wissen: Betrachtet man alle Raubdelikte in der Kriminalstatistik, sind die Opfer zu 70 Prozent männlich – der Handtaschenraub bildet da eine Ausnahme.”
Im Alter ist die Angst am größten
Die Studie zeigt zudem, dass sich ältere Menschen mehr vor Straftaten fürchten als jüngere: 32 Prozent der über 60-Jährigen haben große Angst davor – fast doppelt so viele wie die Jugendlichen. Vor allem Diebstählen und Einbrüchen stehen Teenager entspannt gegenüber. Vor Raubüberfallen fürchten sich hingegen alle Altersgruppen ähnlich stark.
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