Mo. Okt 7th, 2024

Köln (ots)

Um Himmels willen: Welches Schauspiel haben Bischöfe und Laien der Öffentlichkeit – sofern die sich noch für Katholisches interessiert – bei der jüngsten Sitzungsperiode des “Synodalen Weges” geboten?

Im Vorfeld provoziert der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer durch einen Gegen-Auftritt im Internet. Bischof Georg Bätzing als Präsident lässt sich zu der absurden Reaktion hinreißen, Voderholzers Stellungnahme sei “unerlaubt”. Der Regensburger stichelt weiter, nun auf Rechnung der Missbrauch-Betroffenen. Gut die Hälfte der Teilnehmer will andererseits prüfen, ob die Kirche überhaupt Priester braucht. Geht es noch? Am Ende ist man nicht mehr beschlussfähig, weil viele Teilnehmer abgereist sind – darunter die Kardinäle Rainer Maria Woelki und Reinhard Marx, letzterer ein Hauptinitiator des “Weges”. Was soll das?

Die Frankfurter Katzenmusik liefert der Vatikan-Obrigkeit weitere Vorwände, den “Weg” zu ignorieren. Dabei sind die synodalen Positionen etwa zum Umgang mit Homosexuellen oder zur Kontrolle bischöflicher Amtsführung nur zu berechtigt. Aber wenn Bätzing sie bei der kommenden Weltbischofssynode vorstellen will, dann steht er nach diesem Budenzauber nicht gerade gestärkt da.

Traurig, denn die katholische Kirche droht ohne Reformen zu einer Randgruppe vermeintlich Rechtgläubiger zu schrumpfen. Die Hoffnung der Reformverweigerer, die Erosion in Europa werde durch den Glaubenseifer in Afrika und Lateinamerika ausgeglichen, ist eine zynische und illusorische Kalkulation mit dem Modernisierungsrückstand mancher Weltgegenden. Umso trauriger der Frankfurter Eklat: So lässt sich keine Öffnung der Kirche zur Gegenwart erreichen.

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Laura Jahn

Von Laura

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